6.10.-15.10.2013
Der traumhafte Südwesten Boliviens!
Auf die Tour durch den Südwesten Boliviens habe ich mich schon sehr lang gefreut! Dies ist einer meiner Höhepunkte auf dieser Reise und ich erhoffe mir sehr viel davon!
Sonntagmorgen wurden wir pünktlich um 8 Uhr abgeholt. Der kleine Panchito mit den kurzen Beinen steht in der Hotellobby und grinst uns an. Auf den ersten Blick wirkt er sehr sympatisch. Ein Toyota Landcruiser steht bereit, unsere Rucksäcke werden aufs Dach geladen und mit einer grossen blauen Plane gegen den Staub geschützt. Werner und ich begutachten derweil das Auto. Bis auf den linken Hinterreifen macht der Landy einen guten Eindruck, wenigstens hat der Reservereifen ein gutes Profil.
Sonntagmorgen wurden wir pünktlich um 8 Uhr abgeholt. Der kleine Panchito mit den kurzen Beinen steht in der Hotellobby und grinst uns an. Auf den ersten Blick wirkt er sehr sympatisch. Ein Toyota Landcruiser steht bereit, unsere Rucksäcke werden aufs Dach geladen und mit einer grossen blauen Plane gegen den Staub geschützt. Werner und ich begutachten derweil das Auto. Bis auf den linken Hinterreifen macht der Landy einen guten Eindruck, wenigstens hat der Reservereifen ein gutes Profil.
Mit uns starten noch 3 andere Jeeps, aber die sehen wir erst später wieder. Als wir aus Tupiza herausfahren, machen wir schnell einige Höhenmeter und bekommen einen ersten Eindruck von der wunderschönen Landschaft. Der erste Canyon erinnert mich an den Brycecanyon in den USA. Dieser hier ist nicht so gross, aber er kann mit seinen Steinsäulen locker mithalten.
Die Anfahrt zur nächsten Attraktion ist sehr abenteuerlich. Es geht durch Sand und feinste Offroadpiste. Immer wieder muss ich an den Patrol denken, Panchito erzählt, er hätte hier auch schon Privatautos gesehen. Die Landschaft ist gigantisch, wir kommen zu riesigen Sandsteinformationen. Der gepresste Sand wird von Regen und Wind geformt. Während wir so durch diese „Felsen“ laufen, weht uns immer wieder Staub und Sand in die Augen. Der Wind ist recht stark und kalt. Trotzdem gehen wir den gesamten Rundweg und werden immer wieder aufs Neue überrascht.
Nach gut 2 Stunden gehts weiter Richtung unseren ersten Schlafplatz. Überraschenderweise ist die Unterkunft bei einer einheimischen Familie sehr ordentlich und komfortabel. Wir haben schlimmeres erwartet. Sobald die Sonne weg ist, wird es empfindlich frisch. In unserer Unterkunft leider auch, es gibt keinen Ofen. Wir sitzen zusammen und schütten Literweise Tee in uns hinein, damit wir warm werden. In der Nacht ist es überraschenderweise nicht so kalt, mein Schlafsack und zwei dicke Decken wärmen mich ganz gut.
Am nächsten Morgen schlafen wir erstmal aus, ganz gemütlich packen wir unseren Kram zusammen und fahren um 9 Uhr ab.
"Goldberg" |
Viscacha |
Unsere
Fahrt durch das bolivianische Hochland (Altiplano) ist vergleichbar
mit einer Safari in Afrika. Wir sehen sehr viele Tiere, fahren vorbei
an Lamas, Alpacas, Vicunas, Ziegen und Nandus. Nandus ähneln dem
afrikanischen Strauss, sie stammen aber von den Steisshühnern ab.
Ich bin echt überrascht hier so einen riesigen Laufvogel zu
entdecken.
Das
karge Hochland hat auf den ersten Blick nicht viel zu bieten. Viele
braune staubtrockene Ebenen, schöne Täler und hohe Berge um uns
herum. Dennoch ist es interessant anzuschauen. Die Landschaft
verändert sich langsam und ein paar Grasbüschel wachsen wieder.
Dann werden die Grasbüschel immer grösser und bilden Kreise.
Panchito erklärt uns, dass die Grasbüschel von innen heraus
absterben und sie weiter nach aussen wachsen. Somit bilden sich diese
schönen Ringe.
Am
Mittag treffen wir bei der Laguna Morejon ein. Unsere erste Lagune!
Ein toller Ausblick liegt vor uns. Die Laguna schimmert in einen
schwachen Grünton. Hier ist ein guter Platz zum Mittagessen.
Filomena bereitet uns ein leckeres vegetarisch Menu zu. Mit so einer
Aussicht schmeckt es gleich 3mal so gut.
Am
Nachmittag steht unser erster Extrawunsch auf dem Plan. Wir möchten
zur Laguna Celeste. Diese Route liegt nicht auf der üblichen
Touritour und ist eine Sackgasse, d.h. wir müssen den gleichen Weg
wieder zurück. Die Schotterstrasse ist nochmal schlechter als die
bisherigen Strasse und wir kommen nur langsam voran. Doch am Ende
werden wir belohnt. Die Laguna Celeste ist von weitem schon in einem
schönen türkisblau zu sehen. Als wir näher kommen verändert sich
ihre Farbe und sie wird heller und weissbläulicher. Wir verbringen
einige Zeit dort und vertreten uns die Beine.
Flamingos staksen durch Wasser und sind mit futtern beschäftigt. Das Wasser ist voll mit den kleinen winzigen roten Tierchen, die den Flamingos ihre Farbe geben. Das Karotin der Krebse verfärbt das Untergefieder rosarot.
Laguna Morejon |
Flamingos staksen durch Wasser und sind mit futtern beschäftigt. Das Wasser ist voll mit den kleinen winzigen roten Tierchen, die den Flamingos ihre Farbe geben. Das Karotin der Krebse verfärbt das Untergefieder rosarot.
Da wir ja in absoluter Einöde unterwegs sind, bin ich umso überraschter, dass das was dieser Stein hier ankündigt sogar stimmt. Genau hier hat man Handyempfang! Unglaublich, kein Sendemast oder ähnliches in der Nähe...hm???!
Am Abend sind wir wieder in einer guten Unterkunft gelandet und Werner ist für den Sundowner zu ständig. Er hat an unserem Mittagsplätzchen frische Minze gefunden und kreiert nun einen Mojito - aus Rum, Zitrone, Zucker und der frischgepflückten Minze.
Unserer gesamte Tour ist eine super Offroadpiste, hier mal eine Wasserdurchfahrt!
Am Abend sind wir wieder in einer guten Unterkunft gelandet und Werner ist für den Sundowner zu ständig. Er hat an unserem Mittagsplätzchen frische Minze gefunden und kreiert nun einen Mojito - aus Rum, Zitrone, Zucker und der frischgepflückten Minze.
Unserer gesamte Tour ist eine super Offroadpiste, hier mal eine Wasserdurchfahrt!
Der dritte Tag unserer Tour wird sehr entspannt. Heute ist die Tagesetappe nicht so lang. Vorbei an Flamingos und Lagunen düsen wir Richtung Chilenische Grenze. Unser Mittagessen ist sehr gemütlich und entspannt, wir können sogar noch ein wenig dösen bis es weitergeht. Dann stehen wir vor der Laguna Verde. Das erste Mal sehen wir den Licancabur. Auf diesen Vulkan wollen wir morgen raufklettern! Na, mal sehen was das gibt.
Laguna Verde und der Vulkan Licancabur (5950m) |
Quelle:
Wikipedia
Auf
dem Weg ins Refugio – die Schutzhütte des Berges - fallen mir drei
Fahrradspuren auf. Vor der Hütte stehen die drei Fahrer und eine
Schweizerfahne verrät die Nationalität. Gleich kommen wir mit dem
Geschwisterpaar und einem Franzosen ins Gespräch.
Die beiden Schweizer Silvia und Simon sind seit einigen Monaten unterwegs und in Mexiko gestartet. Ich bewundere das immer wieder und bin begeistert!
Wir verbringen einen tollen Abend miteinander. Da die beiden auf dem Weg nach Chile sind, gibt es für alle noch Schweizerschokolade... hm lecker! Bevor sie diese am Zoll abgeben müssen, vernichten wir sie lieber!
Die beiden Schweizer Silvia und Simon sind seit einigen Monaten unterwegs und in Mexiko gestartet. Ich bewundere das immer wieder und bin begeistert!
Wir verbringen einen tollen Abend miteinander. Da die beiden auf dem Weg nach Chile sind, gibt es für alle noch Schweizerschokolade... hm lecker! Bevor sie diese am Zoll abgeben müssen, vernichten wir sie lieber!
Für
uns heisst es dann aber, ab in die Betten. Am nächsten Morgen wird
es ernst. Stefan (der Franzose) entscheidet sich spontan mit auf den
Berg zu krakseln. Das ist das Schöne wenn man Zeit hat!
Nachdem wir uns früh aus den warmen Betten gequält haben, gibts ein karges Frühstück. Leider keine Brote, aber dafür Pancake. Hm... ist nicht gerade das beste vor einem Aufstieg. Naja... Da das Gepäck in der Hütte nicht sicher ist, müssen wir alles zusammenpacken und aufs Auto laden.
Dann fahren wir zum Ausgangspunkt und laufen gegen 7 Uhr morgens los. Es ist noch sehr kühl und der Aufstieg wird schnell ziemlich steil und steinig. Da wir ja den ganzen Tag Zeit haben, hab ich das Gefühl wir können es wirklich schaffen.
Der Licancabur ist 5950m hoch und wir starten auf ca. 4500m. Das heisst es gilt knapp 1500 Höhenmeter zu schaffen. Anfangs ist der Aufstieg für mich gut. Die Landschaft erwacht, die Sonne geht auf, die Laguna Blanca und Verde sind sehr schön zu sehen. Mit der Zeit merke ich aber, dass es härter wird. Je höher ist steige umso mehr schwindet die Motivation. Bei mir fehlt wahrscheinlich auch ein Gen: Das Gipfelgen! Als Jürgen mir dann noch sagt, wir sind auf 5600m, hörte ich ganz auf an den Gipfel zu denken. Das ist meine neue Bestmarke und das genügt mir, selbst die Aussicht von hier ist phantastisch. Mit einiger Überredungskunst der anderen und die Einsicht, dass ich hier nicht sitzen bleiben kann (da es schnell kalt wird) bewege ich mich langsam aufwärts. Und tatsächlich. Nach 7 Stunden erreichen wir ziemlich erschöpft den Gipfel! Wahnsinn! Unglaublich! Wir sind auf knapp 6000m Höhe! Das ist schon unbeschreiblich! Ich hätte mich wahrscheinlich sehr geärgert, wenn ich das nicht gepackt hätte.
Dieser See ist scheinbar der höchstgelegene Süsswassersee der Erde...
Nach knapp 30 Minuten am Gipfel und ein paar Fotos später, brechen wir zum Abstieg auf. Wenn wir gewusst hätten, was uns da erwartet...
Zuerst
steigen wir auf der Hinterseite vom Gipfel ab. Dann queren wir ein
Schneefeld und stehen vor dem Abhang. Ja, ein richtige steiniger
Abhang. Mir wird es fast schlecht und leichte Panik stellt sich ein.
Der felsige Untergrund ist lose und das Geröll bewegt sich bei jedem
Schritt! Wir kommen nur langsam voran und uns wird bewusst, dass dies
ein sehr langer und mühsamer Abstieg werden wird. Aber was nützt
es, wir müssen da runter, abholen kommt uns niemand. Wir brauchen
viel Konzentration, da wir alle schon recht müde und ausgepowert
sind. Nach quälenden 3 Stunden kommen wir am Landy an und sind
einfach nur froh das überlebt zu haben. Der Abstieg und ein paar
Blessuren haben einen bitteren Beigeschmack für unseren Gipfelerfolg
hinterlassen.
Aber nichtsdestotrotz stossen wir auf unseren Erfolg
an! Schon im vorhinein haben wir gewusst, dass wir nichts
alkoholischen unterwegs kaufen können, daher haben wir eine
Very-Important-Bag, mit einigen flüssigen Leckereien, mitgenommen :-)
Höhenprofil |
Klaus und Stefan machen sich mit ihren Rädern auf nach Chile. Wir verabschieden die beiden und starten völlig entspannt in den neuen Tag, denn
heute ist ausspannen angesagt!
Wir springen in die Thermalquellen, geniessen die Aussicht und ein kühles Bierchen (sehr zum Neid von anderen Touris! Hihi!). Direkt vor unserer Nase staksen wieder Flamingos durch die Lagune und die Sonne scheint vom stahlblauen Himmel. Einfach gemütlich!
Wir springen in die Thermalquellen, geniessen die Aussicht und ein kühles Bierchen (sehr zum Neid von anderen Touris! Hihi!). Direkt vor unserer Nase staksen wieder Flamingos durch die Lagune und die Sonne scheint vom stahlblauen Himmel. Einfach gemütlich!
Der
nächste Stopp ist in der Salar de Chalviri. Hier sehen wir unseren
ersten Salzsee. Er ist gross aber überschaubar. Panchito hält an
und erklärt uns was man hier findet. Er gräbt ein kleines Loch und
holt eine weisse, weiche Substanz aus dem Boden. Dies ist Borax. Es
wird hier abgebaut und verkauft.
Weiter gehts Richtung Geysiere bevor wir die berühmte Laguna Colorada erreichen. Panchito parkt sein Auto genau vor den blubbernden Löchern und wir können die Schlammvulkane bewundern, während er den Reservereifen aufziehen muss... Filomena erzählt das es hier schon einige Unfälle gegeben hat und Touristen in die Löcher gestürzt sind. Also Vorsicht und Abstand halten!
Weiter gehts Richtung Geysiere bevor wir die berühmte Laguna Colorada erreichen. Panchito parkt sein Auto genau vor den blubbernden Löchern und wir können die Schlammvulkane bewundern, während er den Reservereifen aufziehen muss... Filomena erzählt das es hier schon einige Unfälle gegeben hat und Touristen in die Löcher gestürzt sind. Also Vorsicht und Abstand halten!
Von
Weitem sehen wir die Lagune und sie sieht dunkelbraun aus, je näher
wir kommen, desto intensiver wird die Farbe, bis wir vor einer total
rot-orangen Lagune stehen.
„Die
Laguna Colorada
ist ein flacher (durchschnittlich 0,5m und am tiefsten Punkt 1,5m
tief), 60km² großer See im Reserva Nacional de Fauna Andina Eduardo
Abaroa, dem Nationalpark Tierwelt der Anden „Eduardo Avaroa“, im
südlichen Teil des Altiplanos im bolivianischen Departamento Potosí
auf einer Höhe von 4278 m über dem Meer. Der See hat seinen Namen
aufgrund seiner auffälligen roten Färbung, die von der
vorherrschenden Algenart und vom hohen Mineralstoffgehalt seines
Wassers hervorgerufen wird.“
Quelle:
Wikipedia
In der Mitte sind weisse Inseln zu erkennen, nach Panchito ist dies Borax. Leider konnte ich das nicht ausfindig machen, ob das stimmt. Ich nehme an es sind Mineralien- und Salzablagerungen. Schnee war es definitiv nicht! Aber egal was es ist, es ist ein super Kontrast zum farbigen Lagune :-) Hier gibt es auch unseren Mittagsstopp! Filomena sagte: „Man wird einfach nicht müde, dies hier anzuschauen!“ Dazu braucht es wirklich keinen Kommentar mehr.
In der Mitte sind weisse Inseln zu erkennen, nach Panchito ist dies Borax. Leider konnte ich das nicht ausfindig machen, ob das stimmt. Ich nehme an es sind Mineralien- und Salzablagerungen. Schnee war es definitiv nicht! Aber egal was es ist, es ist ein super Kontrast zum farbigen Lagune :-) Hier gibt es auch unseren Mittagsstopp! Filomena sagte: „Man wird einfach nicht müde, dies hier anzuschauen!“ Dazu braucht es wirklich keinen Kommentar mehr.
Da
ich gern noch zum „Arbol de piedra“ (der steinerne Baum) wollte,
legen wir eine Extrarunde ein. Wir fahren nicht die berühmte
Lagunenstrasse zum Salzsee weiter, sondern „hinten rum“. Hier
sind weniger Touris und man kann die wunderschöne Laguna Negra
anschauen. Somit hiess es, von der Laguna Colorada zum steinernen
Baum und wieder zurück. Etwas ernüchtert schauen wir den Stein an,
der als Baum deklariert wurde. Hmm... ok, ich habs mir grösser
vorgestellt! Etwas unbeeindruckt machen wir wieder kehrt!
Wir
übernachten in Villa Mar, einem kleinem Örtchen ca. 1 1/2 h von der
Laguna Colorada entfernt. Da wir auf der Fahrt unseren ersten platten
Reifen hatten, fahren wir mit dem Reservereifen bis zum
Übernachtungsort. Als wir ankommen ist, weniger für uns aber umso
mehr für Panchito, die Überraschung gross: das Ersatzrad ist auch platt. Bolivien halt... Panchito macht sich so lang es noch hell ist,
sofort an die Arbeit. Er zieht beide Reifen von der Felge ab und
repariert den Schlauch. Wir werden sehen, wie lang das gut geht!
Am
nächsten Morgen fahren wir aus dem kleinen Dörfchen direkt rein in
eine sehr schöne Felslandschaft. Panchito zeigt uns einige
aussergewöhnliche Formationen und wir klettern wie Kinder in den
Felsen umher. Diese Landschaft erinnert mich sehr stark an Utah
(USA), vorallem an den Arches Nationalpark.
Der nächste Stopp ist nach einem kleinen Dorf. Hier spazieren wir in eine kleine Märchenwelt. Es ist unglaublich wie still es hier ist. Wir laufen auf einer Art Moos und beobachten Lamas beim grasen. Wenn sie an einem vorbei rennen, hört man nur die dumpfen Huftritte. Die Luft ist klar und kühl, die wärmende Sonne ist ein Genuss. Ganz still spazieren wir durch ein kleines Paradies. Hier und da wieder ein kleiner Bachlauf, der teilweise mit Eis bedeckt ist. Wieder sehen wir Vizcachas (kleine Hasen), Werner kann nicht genug bekommen und macht hunderte Fotos. Am Ende kommen wir an einen kleinen See. Hier ist einiges los. Es tummeln sich sehr viel Vögel auf dem See und ein Gezeder und Geschnatter ist im Gange. Wir beobachten die Szene eine Weile. Am Ende meint Panchito, das wir leider kein Glück hatten, weil hier immer wieder Andenfüchse zu sehen sind. Heute hatte sie wohl frei :-)
Der nächste Stopp ist nach einem kleinen Dorf. Hier spazieren wir in eine kleine Märchenwelt. Es ist unglaublich wie still es hier ist. Wir laufen auf einer Art Moos und beobachten Lamas beim grasen. Wenn sie an einem vorbei rennen, hört man nur die dumpfen Huftritte. Die Luft ist klar und kühl, die wärmende Sonne ist ein Genuss. Ganz still spazieren wir durch ein kleines Paradies. Hier und da wieder ein kleiner Bachlauf, der teilweise mit Eis bedeckt ist. Wieder sehen wir Vizcachas (kleine Hasen), Werner kann nicht genug bekommen und macht hunderte Fotos. Am Ende kommen wir an einen kleinen See. Hier ist einiges los. Es tummeln sich sehr viel Vögel auf dem See und ein Gezeder und Geschnatter ist im Gange. Wir beobachten die Szene eine Weile. Am Ende meint Panchito, das wir leider kein Glück hatten, weil hier immer wieder Andenfüchse zu sehen sind. Heute hatte sie wohl frei :-)
Wir
suchen uns ein schönes sonniges Plätzchen und Filomena tischt ihre
wunderbaren gebackenen Blumenkohlhäppchen auf. Dieser Mittagsplatz
ist mit Abstand der schönste während der Tour! Nur der kurze immer
wieder auffrischende Wind ist nicht so angenehm...
Um nochmal auf unseren geflickten Reifen zurückzukommen... hier das Bild da zu... ohne Worte!
rundum Check |
einfach platt ! |
Kurz vor unserem Nachlager, besuchen wir noch einen sehr alten Friedhof. Die Mumien und Gebeine die hier liegen sollen mehr als 3000 Jahre alt sein. Die meisten Gräber wurden durch die einrückenden Spanier damals völlig zerstört, sie erhofften ein paar wertvolle Grabbeigaben zu finden.
An diesem Abend treffen wir am Rande des Salar de Uyuni ein. Hier übernachten wir in einem Salzhotel. Für mich ist es sehr luxuriös und es gibt sogar eine schöne warme Solardusche! Beim Abendessen entscheiden wir, dass unserer Tour schon morgen enden soll. Wir sind alle noch etwas von unserer Licancaburbesteigung angeschlagen und wollen den Vulkan Tunupa nicht mehr besteigen. Eigentlich war es für Sonntag so geplant. Da dieser Vulkan aber „nur“ 5400m hoch ist, wäre das nicht die angemessene Herausforderung ;-) (kleiner Witz!)
Mein
Wunsch war es einen Sonnenaufgang auf dem Salzsee zu sehen, daher
müssen wir schon gegen 4 uhr aufstehen. Bis wir alles
zusammengepackt und verstaut haben vergeht auch noch mal einige Zeit.
Wir sind aber dann pünktlich 6 Minuten vor Sonnenaufgang am richtig
Ort und das Spektakel kann beginnen. Nur einige Sekunden ist das
Licht perfekt und ich kann meine Fotos schiessen. Ich bin glücklich
und gerühert. Trotz der enormen Kälte war es ein tolles Erlebnis
und es hat sich gelohnt so früh aufzustehen!
„Der Salar
de Uyuni (auch
Salar de Tunupa) ist mit mehr als 10.000 Quadratkilometern die größte
Salzpfanne der Erde. Die Salzkruste wurde vor über 10.000 Jahren
durch das Austrocknen des Paläosees Tauca gebildet. Er liegt im
Südwesten Boliviens auf einer Höhe von 3653m und gehört zu den
Landschaften des Altiplano. (...) Der See ist maximal 72 Meter tief.
Mit gleißender Helligkeit am Tag und sehr kalten Nächten ähnelt er
äußerlich einem zugefrorenen See. Die Salzmenge des Salar de Uyuni
wird auf ungefähr zehn Milliarden Tonnen geschätzt. Jährlich
werden davon etwa 25.000 Tonnen abgebaut und in die Städte
transportiert. Darüber hinaus gilt der See als eines der weltweit
größten Lithiumvorkommen. Der See ist so gut wie frei von jeglicher
Art von Lebewesen. Er ist Brutplatz einiger nur in Südamerika
vorkommender Flamingo-Arten. Während der Regenzeit kann die
Salzkruste lokal mit mehreren Dezimetern Wasser bedeckt sein; etwa
von Ende Juni bis zum Beginn der Regenzeit Anfang Dezember ist der
Salar trocken. Mit Ausnahme der schlammigen Uferzonen und einzelner
Wasseraugen (ojos) kann dann die bis zu 30 Meter dicke Salzkruste
selbst von Bussen und LKWs befahren werden. Während des
Salpeterkrieges war die nahegelegene Stadt Uyuni eine Garnisonsstadt,
heute ist sie Ausgangspunkt für touristische Ausflüge in die
Umgebung.“
Wir
fahren weiter zur Insel Incahuasi – einer Kakteeninsel auf dem
Salzsee.
„In
dem See, etwa 80 Kilometer von Uyuni entfernt, liegt die Insel
Incahuasi (Quechua für Haus des Inka), die für ihre vielen bis
zirka 20 Meter hohen und teilweise mehr als 1.200 Jahre alten
Säulenkakteen bekannt ist. In der Trockenzeit kann sie über
Colchani mit dem Fahrrad erreicht werden, bei noch bis zu 20cm
Wasserbedeckung auch per Geländewagen.“
Bevor es Richtung Uyuni geht, zeigt uns Panchito noch ein Wasserloch. Langsam werden wir hellhörig. Ich glaube, Panchito erzählt uns zwischendurch immer kleine Geschichtchen die nicht so ganz stimmen. Er zeigt uns das am Rande des Wasserloches Eis schwimmt. Wenn er es abnimmt und in die Mitte schmeisst, geht es unter. Normalerweise schwimmt Eis auf Wasser. Dies sei ein Phänomen und sei sehr eindrücklich. Da wir ja nicht auf den Kopf gefallen sind, macht Werner den Test. Er nimmt das vermeintliche Eis in die Hand und wartet darauf das es schmilzt... aber nichts passiert. Er würde wahrscheinlich heute noch sitzen und warten... somit ist es kein Eis! Panchito ist etwas baff, lässt es sich aber nicht anmerken.
Wir bewundern die tollen Kristalle die sich im Wasserloch, das heisst auch unter der dicken Salzkruste bilden. Wunderschön!
Jetzt
müssen wir natürlich auch noch einige schöne und witzige Fotos
machen. Da der Salzsee eine unendliche Weite hat, kann man hier
einige aussergewöhnliche Fotos machen. Wir haben jede Menge Spass
und probieren ein paar Sachen aus. Hier ist das Ergebnis.
Vorsicht, nicht zu viel... ! |
Siehste, das kommt davon! Doch zu viel! |
Tolle Gruppe! Super Tour! Danke! |
Am Mittag erreichen wir Uyuni. Wir quartieren uns ins Hotel Tonito ein. Am Sonntag erkunden wir noch den Eisenbahnfriedhof vor dem Ort.
(Bilder werden nachgereicht! Sorry!)
Dann
ist grosser Abschied angesagt! Die drei Lamas (oder auch Muskeltiere) gehen nun wieder getrennte Wege! War echt super mit euch beiden und ich werde diese Zeit sicher nie vergessen! Vielen Dank dafür!
Ich
habe nun einen Flug von Uyuni nach La Paz und dann einen Tag später
gehts weiter nach Deutschland. Eine kurze oder auch längere Pause
steht für mich an...
Auf
jeden Fall möchte ich mich bei meinen treuen Lesern bedanken, dass
ihr meine Reise mitverfolgt habt. DANKE! Falls es in nächster Zeit
oder auch später weitergehen sollte, werd ihr es natürlich hier
erfahren.
Alles
Gute und einen schönen Herbst 2013!
Mokie