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Freitag, 25. Oktober 2013

Südwesten Boliviens

6.10.-15.10.2013

Der traumhafte Südwesten Boliviens!

Auf die Tour durch den Südwesten Boliviens habe ich mich schon sehr lang gefreut! Dies ist einer meiner Höhepunkte auf dieser Reise und ich erhoffe mir sehr viel davon! 

Sonntagmorgen wurden wir pünktlich um 8 Uhr abgeholt. Der kleine Panchito mit den kurzen Beinen steht in der Hotellobby und grinst uns an. Auf den ersten Blick wirkt er sehr sympatisch. Ein Toyota Landcruiser steht bereit, unsere Rucksäcke werden aufs Dach geladen und mit einer grossen blauen Plane gegen den Staub geschützt. Werner und ich begutachten derweil das Auto. Bis auf den linken Hinterreifen macht der Landy einen guten Eindruck, wenigstens hat der Reservereifen ein gutes Profil.


Mit uns starten noch 3 andere Jeeps, aber die sehen wir erst später wieder. Als wir aus Tupiza herausfahren, machen wir schnell einige Höhenmeter und bekommen einen ersten Eindruck von der wunderschönen Landschaft. Der erste Canyon erinnert mich an den Brycecanyon in den USA. Dieser hier ist nicht so gross, aber er kann mit seinen Steinsäulen locker mithalten.


Die Anfahrt zur nächsten Attraktion ist sehr abenteuerlich. Es geht durch Sand und feinste Offroadpiste. Immer wieder muss ich an den Patrol denken, Panchito erzählt, er hätte hier auch schon Privatautos gesehen. Die Landschaft ist gigantisch, wir kommen zu riesigen Sandsteinformationen. Der gepresste Sand wird von Regen und Wind geformt. Während wir so durch diese „Felsen“ laufen, weht uns immer wieder Staub und Sand in die Augen. Der Wind ist recht stark und kalt. Trotzdem gehen wir den gesamten Rundweg und werden immer wieder aufs Neue überrascht. 




Nach gut 2 Stunden gehts weiter Richtung unseren ersten Schlafplatz. Überraschenderweise ist die Unterkunft bei einer einheimischen Familie sehr ordentlich und komfortabel. Wir haben schlimmeres erwartet. Sobald die Sonne weg ist, wird es empfindlich frisch. In unserer Unterkunft leider auch, es gibt keinen Ofen. Wir sitzen zusammen und schütten Literweise Tee in uns hinein, damit wir warm werden. In der Nacht ist es überraschenderweise nicht so kalt, mein Schlafsack und zwei dicke Decken wärmen mich ganz gut.

Am nächsten Morgen schlafen wir erstmal aus, ganz gemütlich packen wir unseren Kram zusammen und fahren um 9 Uhr ab.

"Goldberg"
Kaum sind wir losgefahren, erzählt uns Panchito die Geschichte vom „Goldberg“. Dieser Berg hat sehr viel Goldvorkommen und die USA möchte diesen kaufen. Aber der aktuelle Präsident Boliviens möchte nicht verkaufen. Er hat langfristig die Idee eigene Leute auszubilden und das Gold mit neuster Technick selbst abzubauen. Wir fahren an den Berg näher heran und schauen in einen kleinen Schacht hinein. Es geht steil bergab und es ist sehr eng! Rund um den Einstieg liegen sehr viele glitzernde Steine verteilt. Ein schöner Anblick. Aber wie lange noch? Sicher wird aus dem Berg bald ein Schweizerkäse... 




Viscacha
Wir kommen zur Ruinenstadt San Antonio de Lipez auf knapp 5000 müM. Von oben sieht sie aus wie ein kleiner Machu Picchu. Da wir Zeit haben, schlendern wir etwas zwischen den Ruinen umher und entdecken Viscachas. Dies sind schon eigenartige Tiere, vorn Hase und hinten Känguruh! 


 
Unsere Fahrt durch das bolivianische Hochland (Altiplano) ist vergleichbar mit einer Safari in Afrika. Wir sehen sehr viele Tiere, fahren vorbei an Lamas, Alpacas, Vicunas, Ziegen und Nandus. Nandus ähneln dem afrikanischen Strauss, sie stammen aber von den Steisshühnern ab. Ich bin echt überrascht hier so einen riesigen Laufvogel zu entdecken.
  
Das karge Hochland hat auf den ersten Blick nicht viel zu bieten. Viele braune staubtrockene Ebenen, schöne Täler und hohe Berge um uns herum. Dennoch ist es interessant anzuschauen. Die Landschaft verändert sich langsam und ein paar Grasbüschel wachsen wieder. Dann werden die Grasbüschel immer grösser und bilden Kreise. Panchito erklärt uns, dass die Grasbüschel von innen heraus absterben und sie weiter nach aussen wachsen. Somit bilden sich diese schönen Ringe. 
 
Am Mittag treffen wir bei der Laguna Morejon ein. Unsere erste Lagune! Ein toller Ausblick liegt vor uns. Die Laguna schimmert in einen schwachen Grünton. Hier ist ein guter Platz zum Mittagessen. Filomena bereitet uns ein leckeres vegetarisch Menu zu. Mit so einer Aussicht schmeckt es gleich 3mal so gut. 

Laguna Morejon


Am Nachmittag steht unser erster Extrawunsch auf dem Plan. Wir möchten zur Laguna Celeste. Diese Route liegt nicht auf der üblichen Touritour und ist eine Sackgasse, d.h. wir müssen den gleichen Weg wieder zurück. Die Schotterstrasse ist nochmal schlechter als die bisherigen Strasse und wir kommen nur langsam voran. Doch am Ende werden wir belohnt. Die Laguna Celeste ist von weitem schon in einem schönen türkisblau zu sehen. Als wir näher kommen verändert sich ihre Farbe und sie wird heller und weissbläulicher. Wir verbringen einige Zeit dort und vertreten uns die Beine. 
Flamingos staksen durch Wasser und sind mit futtern beschäftigt. Das Wasser ist voll mit den kleinen winzigen roten Tierchen, die den Flamingos ihre Farbe geben. Das Karotin der Krebse verfärbt das Untergefieder rosarot.
 



Da wir ja in absoluter Einöde unterwegs sind, bin ich umso überraschter, dass das was dieser Stein hier ankündigt sogar stimmt. Genau hier hat man Handyempfang! Unglaublich, kein Sendemast oder ähnliches in der Nähe...hm???!




Am Abend sind wir wieder in einer guten Unterkunft gelandet und Werner ist für den Sundowner zu ständig. Er hat an unserem Mittagsplätzchen frische Minze gefunden und kreiert nun einen Mojito - aus Rum, Zitrone, Zucker und der frischgepflückten Minze. 

Unserer gesamte Tour ist eine super Offroadpiste, hier mal eine Wasserdurchfahrt! 







Der dritte Tag unserer Tour wird sehr entspannt. Heute ist die Tagesetappe nicht so lang. Vorbei an Flamingos und Lagunen düsen wir Richtung Chilenische Grenze. Unser Mittagessen ist sehr gemütlich und entspannt, wir können sogar noch ein wenig dösen bis es weitergeht. Dann stehen wir vor der Laguna Verde. Das erste Mal sehen wir den Licancabur. Auf diesen Vulkan wollen wir morgen raufklettern! Na, mal sehen was das gibt.

Laguna Verde und der Vulkan Licancabur (5950m)
Die Laguna Verde („Grüne Lagune“) ist ein See im Nationalpark Andina Eduardo Abaro im Südwesten Boliviens. Sie liegt am Fuß des Vulkans Licancabur auf 4.329m. Die auffällige Färbung wird durch einen hohen Anteil an Mineralien wie Magnesium, Kalziumkarbonat, Blei und Arsen verursacht. Je nach Windstärke und den dadurch aufgewirbelten Sedimenten wechselt die Farbe zwischen hellem Türkis und dunklem Grün. Der besondere Mineralgehalt wird auch dafür verantwortlich gemacht, dass es in der Laguna Verde keine Flamingos gibt. Flamingos halten sich in der direkt angrenzenden Laguna Blanca auf, die jedoch einen anderen Mineralgehalt aufweist.“
Quelle: Wikipedia

Auf dem Weg ins Refugio – die Schutzhütte des Berges - fallen mir drei Fahrradspuren auf. Vor der Hütte stehen die drei Fahrer und eine Schweizerfahne verrät die Nationalität. Gleich kommen wir mit dem Geschwisterpaar und einem Franzosen ins Gespräch. 

Die beiden Schweizer Silvia und Simon sind seit einigen Monaten unterwegs und in Mexiko gestartet. Ich bewundere das immer wieder und bin begeistert! 
Wir verbringen einen tollen Abend miteinander. Da die beiden auf dem Weg nach Chile sind, gibt es für alle noch Schweizerschokolade... hm lecker! Bevor sie diese am Zoll abgeben müssen, vernichten wir  sie lieber!

Für uns heisst es dann aber, ab in die Betten. Am nächsten Morgen wird es ernst. Stefan (der Franzose) entscheidet sich spontan mit auf den Berg zu krakseln. Das ist das Schöne wenn man Zeit hat!

Nachdem wir uns früh aus den warmen Betten gequält haben, gibts ein karges Frühstück. Leider keine Brote, aber dafür Pancake. Hm... ist nicht gerade das beste vor einem Aufstieg. Naja... Da das Gepäck in der Hütte nicht sicher ist, müssen wir alles zusammenpacken und aufs Auto laden. 
Dann fahren wir zum Ausgangspunkt und laufen gegen 7 Uhr morgens los. Es ist noch sehr kühl und der Aufstieg wird schnell ziemlich steil und steinig. Da wir ja den ganzen Tag Zeit haben, hab ich das Gefühl wir können es wirklich schaffen. 



 

Der Licancabur ist 5950m hoch und wir starten auf ca. 4500m. Das heisst es gilt knapp 1500 Höhenmeter zu schaffen. Anfangs ist der Aufstieg für mich gut. Die Landschaft erwacht, die Sonne geht auf, die Laguna Blanca und Verde sind sehr schön zu sehen. Mit der Zeit merke ich aber, dass es härter wird. Je höher ist steige umso mehr schwindet die Motivation. Bei mir fehlt wahrscheinlich auch ein Gen: Das Gipfelgen! Als Jürgen mir dann noch sagt, wir sind auf 5600m, hörte ich ganz auf an den Gipfel zu denken. Das ist meine neue Bestmarke und das genügt mir, selbst die Aussicht von hier ist phantastisch. Mit einiger Überredungskunst der anderen und die Einsicht, dass ich hier nicht sitzen bleiben kann (da es schnell kalt wird) bewege ich mich langsam aufwärts. Und tatsächlich. Nach 7 Stunden erreichen wir ziemlich erschöpft den Gipfel! Wahnsinn! Unglaublich! Wir sind auf knapp 6000m Höhe! Das ist schon unbeschreiblich! Ich hätte mich wahrscheinlich sehr geärgert, wenn ich das nicht gepackt hätte.

 



Dieser See ist scheinbar der höchstgelegene Süsswassersee der Erde...







Nach knapp 30 Minuten am Gipfel und ein paar Fotos später, brechen wir zum Abstieg auf. Wenn wir gewusst hätten, was uns da erwartet...
Zuerst steigen wir auf der Hinterseite vom Gipfel ab. Dann queren wir ein Schneefeld und stehen vor dem Abhang. Ja, ein richtige steiniger Abhang. Mir wird es fast schlecht und leichte Panik stellt sich ein. Der felsige Untergrund ist lose und das Geröll bewegt sich bei jedem Schritt! Wir kommen nur langsam voran und uns wird bewusst, dass dies ein sehr langer und mühsamer Abstieg werden wird. Aber was nützt es, wir müssen da runter, abholen kommt uns niemand. Wir brauchen viel Konzentration, da wir alle schon recht müde und ausgepowert sind. Nach quälenden 3 Stunden kommen wir am Landy an und sind einfach nur froh das überlebt zu haben. Der Abstieg und ein paar Blessuren haben einen bitteren Beigeschmack für unseren Gipfelerfolg hinterlassen. 

Höhenprofil
Aber nichtsdestotrotz stossen wir auf unseren Erfolg an! Schon im vorhinein haben wir gewusst, dass wir nichts alkoholischen unterwegs kaufen können, daher haben wir eine Very-Important-Bag, mit einigen flüssigen Leckereien, mitgenommen :-)

 







Klaus und Stefan machen sich mit ihren Rädern auf nach Chile. Wir verabschieden die beiden und starten völlig entspannt in den neuen Tag, denn
heute ist ausspannen angesagt! 



Wir springen in die Thermalquellen, geniessen die Aussicht und ein kühles Bierchen (sehr zum Neid von anderen Touris! Hihi!). Direkt vor unserer Nase staksen wieder Flamingos durch die Lagune und die Sonne scheint vom stahlblauen Himmel. Einfach gemütlich!
Der nächste Stopp ist in der Salar de Chalviri. Hier sehen wir unseren ersten Salzsee. Er ist gross aber überschaubar. Panchito hält an und erklärt uns was man hier findet. Er gräbt ein kleines Loch und holt eine weisse, weiche Substanz aus dem Boden. Dies ist Borax. Es wird hier abgebaut und verkauft.


Weiter gehts Richtung Geysiere bevor wir die berühmte Laguna Colorada erreichen. Panchito parkt sein Auto genau vor den blubbernden Löchern und wir können die Schlammvulkane bewundern, während er den Reservereifen aufziehen muss... Filomena erzählt das es hier schon einige Unfälle gegeben hat und Touristen in die Löcher gestürzt sind. Also Vorsicht und Abstand halten!




Von Weitem sehen wir die Lagune und sie sieht dunkelbraun aus, je näher wir kommen, desto intensiver wird die Farbe, bis wir vor einer total rot-orangen Lagune stehen.


Die Laguna Colorada ist ein flacher (durchschnittlich 0,5m und am tiefsten Punkt 1,5m tief), 60km² großer See im Reserva Nacional de Fauna Andina Eduardo Abaroa, dem Nationalpark Tierwelt der Anden „Eduardo Avaroa“, im südlichen Teil des Altiplanos im bolivianischen Departamento Potosí auf einer Höhe von 4278 m über dem Meer. Der See hat seinen Namen aufgrund seiner auffälligen roten Färbung, die von der vorherrschenden Algenart und vom hohen Mineralstoffgehalt seines Wassers hervorgerufen wird.“
Quelle: Wikipedia




In der Mitte sind weisse Inseln zu erkennen, nach Panchito ist dies Borax. Leider konnte ich das nicht ausfindig machen, ob das stimmt. Ich nehme an es sind Mineralien- und Salzablagerungen. Schnee war es definitiv nicht! Aber egal was es ist, es ist ein super Kontrast zum farbigen Lagune :-) Hier gibt es auch unseren Mittagsstopp! Filomena sagte: „Man wird einfach nicht müde, dies hier anzuschauen!“ Dazu braucht es wirklich keinen Kommentar mehr.


Da ich gern noch zum „Arbol de piedra“ (der steinerne Baum) wollte, legen wir eine Extrarunde ein. Wir fahren nicht die berühmte Lagunenstrasse zum Salzsee weiter, sondern „hinten rum“. Hier sind weniger Touris und man kann die wunderschöne Laguna Negra anschauen. Somit hiess es, von der Laguna Colorada zum steinernen Baum und wieder zurück. Etwas ernüchtert schauen wir den Stein an, der als Baum deklariert wurde. Hmm... ok, ich habs mir grösser vorgestellt! Etwas unbeeindruckt machen wir wieder kehrt!


Wir übernachten in Villa Mar, einem kleinem Örtchen ca. 1 1/2 h von der Laguna Colorada entfernt. Da wir auf der Fahrt unseren ersten platten Reifen hatten, fahren wir mit dem Reservereifen bis zum Übernachtungsort. Als wir ankommen ist, weniger für uns aber umso mehr für Panchito, die Überraschung gross: das Ersatzrad ist auch platt. Bolivien halt... Panchito macht sich so lang es noch hell ist, sofort an die Arbeit. Er zieht beide Reifen von der Felge ab und repariert den Schlauch. Wir werden sehen, wie lang das gut geht!

Am nächsten Morgen fahren wir aus dem kleinen Dörfchen direkt rein in eine sehr schöne Felslandschaft. Panchito zeigt uns einige aussergewöhnliche Formationen und wir klettern wie Kinder in den Felsen umher. Diese Landschaft erinnert mich sehr stark an Utah (USA), vorallem an den Arches Nationalpark. 


 

 

Der nächste Stopp ist nach einem kleinen Dorf. Hier spazieren wir in eine kleine Märchenwelt. Es ist unglaublich wie still es hier ist. Wir laufen auf einer Art Moos und beobachten Lamas beim grasen. Wenn sie an einem vorbei rennen, hört man nur die dumpfen Huftritte. Die Luft ist klar und kühl, die wärmende Sonne ist ein Genuss. Ganz still spazieren wir durch ein kleines Paradies. Hier und da wieder ein kleiner Bachlauf, der teilweise mit Eis bedeckt ist. Wieder sehen wir Vizcachas (kleine Hasen), Werner kann nicht genug bekommen und macht hunderte Fotos. Am Ende kommen wir an einen kleinen See. Hier ist einiges los. Es tummeln sich sehr viel Vögel auf dem See und ein Gezeder und Geschnatter ist im Gange. Wir beobachten die Szene eine Weile. Am Ende meint Panchito, das wir leider kein Glück hatten, weil hier immer wieder Andenfüchse zu sehen sind. Heute hatte sie wohl frei :-)


 


Wir suchen uns ein schönes sonniges Plätzchen und Filomena tischt ihre wunderbaren gebackenen Blumenkohlhäppchen auf. Dieser Mittagsplatz ist mit Abstand der schönste während der Tour! Nur der kurze immer wieder auffrischende Wind ist nicht so angenehm...



rundum Check
einfach platt !
Um nochmal auf unseren geflickten Reifen zurückzukommen... hier das Bild da zu... ohne Worte!









Kurz vor unserem Nachlager, besuchen wir noch einen sehr alten Friedhof. Die Mumien und Gebeine die hier liegen sollen mehr als 3000 Jahre alt sein. Die meisten Gräber wurden durch die einrückenden Spanier damals völlig zerstört, sie erhofften ein paar wertvolle Grabbeigaben zu finden.
 


An diesem Abend treffen wir am Rande des Salar de Uyuni ein. Hier übernachten wir in einem Salzhotel. Für mich ist es sehr luxuriös und es gibt sogar eine schöne warme Solardusche! Beim Abendessen entscheiden wir, dass unserer Tour schon morgen enden soll. Wir sind alle noch etwas von unserer Licancaburbesteigung angeschlagen und wollen den Vulkan Tunupa nicht mehr besteigen. Eigentlich war es für Sonntag so geplant. Da dieser Vulkan aber „nur“ 5400m hoch ist, wäre das nicht die angemessene Herausforderung ;-) (kleiner Witz!)

Mein Wunsch war es einen Sonnenaufgang auf dem Salzsee zu sehen, daher müssen wir schon gegen 4 uhr aufstehen. Bis wir alles zusammengepackt und verstaut haben vergeht auch noch mal einige Zeit. Wir sind aber dann pünktlich 6 Minuten vor Sonnenaufgang am richtig Ort und das Spektakel kann beginnen. Nur einige Sekunden ist das Licht perfekt und ich kann meine Fotos schiessen. Ich bin glücklich und gerühert. Trotz der enormen Kälte war es ein tolles Erlebnis und es hat sich gelohnt so früh aufzustehen!






Der Salar de Uyuni (auch Salar de Tunupa) ist mit mehr als 10.000 Quadratkilometern die größte Salzpfanne der Erde. Die Salzkruste wurde vor über 10.000 Jahren durch das Austrocknen des Paläosees Tauca gebildet. Er liegt im Südwesten Boliviens auf einer Höhe von 3653m und gehört zu den Landschaften des Altiplano. (...) Der See ist maximal 72 Meter tief. Mit gleißender Helligkeit am Tag und sehr kalten Nächten ähnelt er äußerlich einem zugefrorenen See. Die Salzmenge des Salar de Uyuni wird auf ungefähr zehn Milliarden Tonnen geschätzt. Jährlich werden davon etwa 25.000 Tonnen abgebaut und in die Städte transportiert. Darüber hinaus gilt der See als eines der weltweit größten Lithiumvorkommen. Der See ist so gut wie frei von jeglicher Art von Lebewesen. Er ist Brutplatz einiger nur in Südamerika vorkommender Flamingo-Arten. Während der Regenzeit kann die Salzkruste lokal mit mehreren Dezimetern Wasser bedeckt sein; etwa von Ende Juni bis zum Beginn der Regenzeit Anfang Dezember ist der Salar trocken. Mit Ausnahme der schlammigen Uferzonen und einzelner Wasseraugen (ojos) kann dann die bis zu 30 Meter dicke Salzkruste selbst von Bussen und LKWs befahren werden. Während des Salpeterkrieges war die nahegelegene Stadt Uyuni eine Garnisonsstadt, heute ist sie Ausgangspunkt für touristische Ausflüge in die Umgebung.“

Wir fahren weiter zur Insel Incahuasi – einer Kakteeninsel auf dem Salzsee.

In dem See, etwa 80 Kilometer von Uyuni entfernt, liegt die Insel Incahuasi (Quechua für Haus des Inka), die für ihre vielen bis zirka 20 Meter hohen und teilweise mehr als 1.200 Jahre alten Säulenkakteen bekannt ist. In der Trockenzeit kann sie über Colchani mit dem Fahrrad erreicht werden, bei noch bis zu 20cm Wasserbedeckung auch per Geländewagen.“
Quelle: Wikipedia



Bevor es Richtung Uyuni geht, zeigt uns Panchito noch ein Wasserloch. Langsam werden wir hellhörig. Ich glaube, Panchito erzählt uns zwischendurch immer kleine Geschichtchen die nicht so ganz stimmen. Er zeigt uns das am Rande des Wasserloches Eis schwimmt. Wenn er es abnimmt und in die Mitte schmeisst, geht es unter. Normalerweise schwimmt Eis auf Wasser. Dies sei ein Phänomen und sei sehr eindrücklich. Da wir ja nicht auf den Kopf gefallen sind, macht Werner den Test. Er nimmt das vermeintliche Eis in die Hand und wartet darauf das es schmilzt... aber nichts passiert. Er würde wahrscheinlich heute noch sitzen und warten... somit ist es kein Eis! Panchito ist etwas baff, lässt es sich aber nicht anmerken.

Wir bewundern die tollen Kristalle die sich im Wasserloch, das heisst auch unter der dicken Salzkruste bilden. Wunderschön!



Jetzt müssen wir natürlich auch noch einige schöne und witzige Fotos machen. Da der Salzsee eine unendliche Weite hat, kann man hier einige aussergewöhnliche Fotos machen. Wir haben jede Menge Spass und probieren ein paar Sachen aus. Hier ist das Ergebnis.





Vorsicht, nicht zu viel... !

Siehste, das kommt davon! Doch zu viel!



Tolle Gruppe! Super Tour! Danke!



Am Mittag erreichen wir Uyuni. Wir quartieren uns ins Hotel Tonito ein. Am Sonntag erkunden wir noch den Eisenbahnfriedhof vor dem Ort.

(Bilder werden nachgereicht! Sorry!)

Dann ist grosser Abschied angesagt! Die drei Lamas (oder auch Muskeltiere) gehen nun wieder getrennte Wege! War echt super mit euch beiden und ich werde diese Zeit sicher nie vergessen! Vielen Dank dafür! 

 

Ich habe nun einen Flug von Uyuni nach La Paz und dann einen Tag später gehts weiter nach Deutschland. Eine kurze oder auch längere Pause steht für mich an...

Auf jeden Fall möchte ich mich bei meinen treuen Lesern bedanken, dass ihr meine Reise mitverfolgt habt. DANKE! Falls es in nächster Zeit oder auch später weitergehen sollte, werd ihr es natürlich hier erfahren.

Alles Gute und einen schönen Herbst 2013!
Mokie