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Freitag, 31. Januar 2014

Ziel erreicht! - USHUAIA

9.1.-31.1.2014

Tage wie Gold! 

  
Manche Tage sind wie Gold, so selten wertvoll rein
Dann ist der Himmel mir ganz nah und sein blau unendlich weit
Ich lasse los von jedem Streben
Finde Ruhe und nehm mir Zeit
Ich genieße dieses Leben, denn es geht viel zu schnell vorbei

Das sind unsre besten Jahre und unsre beste Zeit

Keinen Wunsch will ich verschieben auf ein unbestimmtes Glück
Nichts wird für später aufgehoben
Ich kann sehn was wichtig ist
Die kleinen Dinge werden wertvoll
Schenk den Moment Aufmerksamkeit
Ich genieße dieses Leben und frage nicht was wird morgen sein

Das sind unsre besten Jahre und unsre beste Zeit

Ich genieße dieses Leben und frage nicht, was wird morgen sein

(Songtext: Unheilig, Tage wie Gold)


Jetzt hab ich es tatsächlich geschafft!!! UNGLAUBLICH, ABER WAHR! Ich habe meinen Weg gemacht, mit einigen Hindernissen, aber letztendlich mit sehr vielen schönen Erlebnissen, Abenteuern und Begegnungen! Das kann mir niemand mehr nehmen und ich werde mich ein Leben lang daran erinnern.

Der grundsätzliche Gedanke war, entlang der Panamericana von Nord nach Süd zu reisen! Das ist mir mit sehr viel Erfolg gelungen. Und das Beste nehme ich mal vorweg: Ich bin mit einem Overlander in Ushuaia angekommen!!! Das war ein emotionaler Moment und ich war schwer gerührt!



Aber nun von Anfang an.


Quelle: NAVIMAG
Nach meiner Kayaktour ging es erstmal wieder aufs Wasser. Schon in Pucón hatte ich die NAVIMAG-Fähre von Puerto Montt nach Puerto Natales vorreserviert. Wie sich herausstellte, die beste Lösung, natürlich kann man einfach zum Hafen gehen und auf Last Minute hoffen, aber in der Hauptsaison... naja... eher nicht zu empfehlen. Somit stand ich am Freitag, 10.1.14 pünktlich am Hafen um mein Ticket abzuholen, stolze 270.000 Chilenische Pesos oder 510 US$ kostet die 3 tägige Überfahrt inkl. Mahlzeiten.  
Noch bevor ich an Bord gehe treffe ich auf Daniela und Yvi aus Deutschland. Dani habe ich in Bariloche an Weihnachten mit Christina kennengelernt. Schon dort stellte sich heraus, dass wir die gleiche Fähre nehmen. Dani ist ein Jahr unterwegs, Yvi ist eine gute Freundin von ihr, sie kommt sie einen Monat lang besuchen. Die beiden Motorradfahrer Frank und Norman lernen wir ebenfalls noch kennen und es wird definitiv sehr unterhaltsam.
Kurz vor 17 Uhr gehen wir dann an Bord. Mit dem Lastenaufzug werden wir in die erste Etage befördert. Ja, die Fähre ist nicht wirklich für Touristen ausgelegt. Ist scheinbar ein netter Nebenverdienst und die Kabinen sind belegt. Ich lande in einer wirklich sehr kleinen 6er Kabine, aber überraschenderweise mit gemütlichen Stockbetten.

Als das Beladen im vollem Gange ist, halte ich Ausschau nach Sylke und Michel mit ihrem Toyota. Sie haben auch diese Fähre gebucht und siehe da, wir sehen uns tatsächlich wieder. Die Freude ist gross! 

Pünktlich um 20 Uhr laufen wir mit einem wunderschönen Sonnenuntergang aus.







Die Überfahrt war im Grossen und Ganzen sehr schön, aber für mich kein absolutes Highlight. Am ersten Tag pünktlich zum Sonnenaufgang um 5 Uhr stand ich an Deck, es ist sau kalt! Die ruhige Fahrt am Morgen, die Farben und die ersten Sonnenstrahlen waren aber trotzdem ein absoluter Traum. Den ganzen Tag über war super Wetter, strahlend blauer Himmel und Sonne pur! Aber durch den fiesen Wind ist es nicht allzu warm an Deck. Gut einpacken ist angesagt!



 





Uns wird es nicht langweilig, wenn wir nicht gerade kleine Pinguine, Seelöwen, Delfine, Albatrosse sehen oder am Essen sind (welches hier sehr reichlich und regelmässig drei mal am Tag gereicht wird), machen wir etwas Blödsinn... 



 

Yvi & Dani & ich  :-)

Am Abend kommen wir zum offenem Meer, hier können wir in grosser Entfernung Wale sehen. Leider haben sie keine Lust sich richtig zu zeigen, wir sehen nur die Fontänen. Die zweite Nacht scheint die „schlimmste“ sein, denn wir passieren für 12 Stunden offenes Meer. Die Crew verteilt einige Tabletten. Ich nehme meine eigenen und verschwinde ins Bett. Dank der schläfrigen Nebenwirkung schlafe ich perfekt und merke fast nichts vom Seegang. Am Morgen meinte der Kapitän, dass sei eine ruhige Nacht gewesen, es können schon mal bis zu 20m hohe Wellen auftreten. Puh... Glück gehabt!

Am zweiten Tag passieren wir die engen Fjordkanäle von Patagonien, leider können wir nicht viel sehen, da es regnet und bewölkt ist. Leider sehen wir keine Gletscher des patagonischen Eisfeldes, es hat eher was von Norwegen (was ich so von Bildern kenn).


... andere haben es nicht geschafft...





 
Den letzten Abend lassen wir gemeinsam mit Frank und Norman bei Whiskey-Cola an Deck ausklingen! Mädels und Jungs, das waren echt lustige Tage auf der NAVIMAG!!! Vielen Dank dafür!
Puerto Natales
Am Morgen des 13.1.14 werden wir mit einem wunderschönen Doppelregenbogen in Puerto Natales begrüsst! Die Sonne lacht und die See ist ruhig. Nach 2 Stunden Wartezeit können wir das Schiff verlassen. Jetzt trennen sich wieder die Wege der Reisenden und ich wünsche allen eine tolle Weiterreise!





Kurzer Abendrundgang am Fischerbootefriedhof von Puerto Natales. Danke für den Tipp, Frank! 





Im Hostal Koten Aiken treffe ich dann mit einer riesigen Freude auf Christina!!!! Yeah... das Dreamteam ist wieder komplett! Natürlich haben wir uns per Mail verabredet! Umso besser hats geklappt! 

 

Da wir ja echte Glückkinder sind, haben wir sogar das Vergnügen mit Sylke und Michel bis nach Punta Arenas mitzufahren! Super, gleich am nächsten Tag gehts los.





In Punta Arenas beratschlagen wir unseren nächsten Plan. Dieser schaut eher schlecht aus, da die Busse nach Ushuaia für bis in einer Woche ausgebucht sind (Hauptsaison!!!) und die Fähre nach Puerto Williams nur kurzfristig gebucht werden kann, wenn keine Einheimischen mit wollen. Am Abend treffen wir uns mit Sylke und Michel und erhalten ein unglaubliches Angebot, nämlich mit Ihnen bis Ushuaia mitzufahren. Wir nehmen dies sehr gern an! Vielen Dank dafür! Die einzige Bedingung war, wir werden bis Ushuaia ca. 3 Tage haben und unterwegs campen! Kein Problem, Zelt hab ich ja und sonst sind wir auch für das ausgestattet. Super, wir freuen uns!

Sightseeing in Punta Arenas: 

Wer diesen Fuss küsst, soll nach P.A. zurückkehren! Das haben wir natürlich gemacht, ich komme wieder - keine Frage!!! 
Natürlich haben wir auch einem der Museen einen Besuch abgestattet! War noch interessant... Wir sind mal auf Tuchfühlung mit dem Puma gegangen.




riesiger Condor




Eindrücke aus Punta Arenas








Nach einer eher kurzen (!) Nacht, treffen wir uns am nächsten Morgen am Hafen mit S&M und setzen mit der Fähre nach Porvenir über die Magellanstrasse über. Ein kleiner Wehmutstropfen ist noch ein Overlander am Hafen. Ein Österreicher ist mit einem Landy unterwegs und hat ein Howling Moon Zelt aufgestellt ... Offroadherzschmerz... Leider pennt er noch... 

Wir betreten FEUERLAND!


In Porvenir angekommen nehmen wir die Strasse nach Norden unter die Räder und finden einen sehr schönen Platz für die Nacht an einer schönen Lagune. Es weht ein guter Wind... herzlich Willkommen im windigen Patagonien. Auf dem Weg sehen wir einige Guanakos und einen Andenfuchs. 

Das Guanako (Lama guanicoe), auch Huanako genannt, ist eine wildlebende Art innerhalb der Familie der Kamele (Camelidae). Es lebt vor allem im westlichen und südlichen Südamerika und ist die Stammform des domestizierten Lamas. (Quelle: Wikipedia)




perfektes Plätzchen!



 

Am nächsten Tag fahren wir durch eine relativ trostlose Gegend, wenig Bäume, einige schöne Lagunen und hügeliges Land. Auf der Suche nach den letzten Goldschürfern haben wir leider nicht viel gefunden ausser einen schönen Picknickplatz. Auf dem Weg am nächsten Tag treffen wir auf andere Reisende, zufällig mit dem gleichem Auto. Die Unterhaltung dauert einen längeren Moment, eigentlich wollten wir nur ein paar Flamingos fotographieren... der schneidende kalte Wind lies uns dann aber schnell wieder in die Autos verschwinden. 

 
 
Abends kommen wir bei den Königspinguinen an. Die nette Dame lässt uns nach einen kurzen Gespräch netterweise auf dem Gelände übernachten. Wir können unser Glück kaum glauben, wir campen neben den Pinguinen und dann noch mit Windschutz. Natürlich lassen wir es uns nicht nehmen, sie am Abend mal etwas näher anzuschauen. Nur ein kleines Flüsschen trennt uns von ihnen. Da sitzen sie also, mit ihren Eiern auf den Füssen. Aktuell gibt es 14 Eier und 2 geschlüpfte Tiere – aber diese haben wir nicht ausmachen können.

Noch bevor die ersten Touristen ankommen, geniessen wir nochmals ganz allein die Gesellschaft der Pinguine. So schön!







Gegen 11 Uhr mit dem einsetzenden Touristrom und einer heftigen Regenfront verlassen wir diesen schönen Ort. Wir halten etwas weiter entfernt bei einer Schaffarm an. Die Reisenden von gestern haben uns erzählt, dass man dort schauen kann wie sie die Schafe schären. 
 



Und tatsächlich, wir können hineinschauen. 9000 Schafe in 9 Tagen, das ist ein absoluter Knochenjob. Einige Schafe bekommen nur den Kopf geschoren, dass sie besser sehen können, die grosse Schur kommt erst später. Die Wolle wird dann auf sehr spezielle Art und Weise komprimiert und verpackt. Eindrückliche Einblicke!



 




Dann folgt eine lange Fahrt bis nach Ushuaia. Vor der Grenze nach Argentinien machen wir nochmal ein Picknick und vernichten alle frischen und angefangen Lebensmittel. Reibungslos geht's nach Argentinien und weiter bis Ushuaia.

Überraschenderweise wird jetzt die Landschaft gebirgiger und wir haben eine tolle Aussicht auf Fjorde. Die Landschaft ist plötzlich total anders und so schön.



Und dann stehen wir vor dem Eingangstor, hier steht mit grossen Buchstaben USHUAIA





wow......



Sylke und Michel setzen uns bei dem ersten Hostel ab und wir verabreden uns für die Tage...

Wie schon oft erwähnt befinden wir uns in der Hauptsaison und da ist es auch nicht wirklich gut erst am Abend gegen 18 Uhr ein Hostel zu suchen. Lange Rede, kurzer Sinn: An jeder Tür lacht uns ein „FULL“ an. Somit landen wir nach ca. 2 1/2 Stunden Suche doch auf dem Campingplatz. Selbst da landen wir auf dem Overflowplatz in einer Kurve...
 

Wir kochen noch schnell was zu essen und verschwinden ohne die ersehnte warme Dusche ins Zelt.


Christina wird leider während der Woche in Ushuaia krank und wir erkunden nur etwas die Stadt und suchen uns ein Hostel für die Tage. 

Ich fühle mich fit und mache einen Ausflug zum Martialgletscher – was nicht wirklich ein Gletscher sondern mehr ein Schneefeld war. Aber immerhin war die Aussicht auf Ushuaia sehr schön und meine Begleitung sehr nett :-)





Sylke und Michel haben tatsächlich Tickets für eine Antarktisreise bekommen und werden am Wochenende aufbrechen. Wir verabschieden uns am Mittwoch bei einem gemeinsamen Abendessen. Vielen vielen Dank an euch beide! Ihr wisst gar nicht, was für eine super grosse Freude ihr uns gemacht habt! Danke für die unterhaltsame und lustige Zeit mit euch!


Donnerstag nimmt Christina nochmal all ihre Kraft zusammen und wir fahren in den Nationalpark Tierra del Fuego. Wir lassen uns beim südlichsten Postamt der Welt einen riesigen Stempel in den Pass drücken und wandern einen schönen Weg am Beagle Kanal entlang. 

 
Diese Sendung im Schweizer Fernsehen hab ich damals gesehen und ich wusste, diesen riesigen Stempel den Andrea (Moderatorin) in den Pass bekommen hat, den möchte ich auch. Eh voila, hier ist er!!! Als wir ihm dann noch verraten, dass wir die Sendung gesehen haben, holt er einen weiteren Stempel heraus. Ein "We love Andrea" findet ebenso den Weg in unseren Pass! Witzig! Ich dachte ich seh nicht recht... :-D


 









 Dann gibts noch ein Bild am offiziellen Ende der Strasse Nr. 3



Und dann ist es soweit, am Freitag verlässt mich Christina, sie macht sich auf den Heimweg... Muchas gracias por este hermoso tiempo! 

Die restliche Woche bis heute, lässt sich schnell beschreiben! Nach Christinas Abreise hat es mich auch erwischt. Pahh... wandern und campen... das kann ja jeder. Ich aber kuriere mich in einem super Einzelzimmer mal schön aus. Wer kann das schon von sich behauten, eine Woche krank in Ushuaia, ich wette, dass können die wenigsten!



Am 3.2. gehts zurück nach Punta Arenas und dann fliege ich nach Santiago in die Wärme zurück. Denn dann hab ich Urlaub vom Urlaub! Wo? Das lest ihr im nächsten Bericht.



Liebe Grüsse

Mokie