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Samstag, 15. April 2017

Endqualicamp: Land Rover Experience Peru 2017

7.-9.4.2017


Der Puls schlägt schneller, es liegt Anspannung und Aufregung in der Luft. So schnell ist das Wochenende vorbei. Vor 50 Stunden trafen 60 hochmotivierte Offroad- und Outdoorinteressierte Männer und Frauen in Wülfrath auf dem Land Rover Experience Gelände ein. Wir alle wussten absolut nicht was auf uns zukommen wird. Jetzt sitzen wir gemeinsam im Festzelt und die Bekanntgabe der Gewinner steht kurz bevor. Trotz der ganzen Anstrengung der letzten Tage ist die Stimmung gut. Alle Augen blicken begeistert auf die Leinwand, ein kleiner Filmrückblick vom Wochenende. Applaus und Lachen unterbricht öfters die erwartungsvolle Stille. Dag Rogge bedankt sich bei der gesamten Crew, wir quittieren dies mit Standing Ovation. Die Crew bedankt sich bei uns... Gänsehautstimmung.

Die Land Rover Experience Tour ist der Nachfolger der Camal Trophy. Alle zwei Jahre sucht Land Rover ganz normale Teilnehmer die mit den Autos auf Testfahrt gehen. Begleitet wird der Trupp von einem DMAX-Kamerateam. 2017 führt die Tour das dritte Mal nach Südamerika, diesmal nach Peru. Es geht von Lima aus über die Anden in den Dschungel, zum Machu Picchu und in die Wüste. Die Autos sind verschiedenen Extremsituationen ausgesetzt und werden auf Herz und Nieren getestet. Bewerben kann sich jeder für die Tour. Aus 30.000 Bewerbern werden die ersten Auserwählten zu den Vorqualicamps eingeladen. 2016 waren ca. 3500 Teilnehmer in 10 Camps. Aus diesen wurden die besten 60 ausgesucht und zum Endqualicamp nach Wülfrath eingeladen. Unglaublich aber wahr, ich war eine der 60. Somit ging es am Donnerstag für mich mit den Auto ins Ruhrgebiet.

Ein Steinbruch wird zum Abenteuerspielplatz

Die Aufregung hielt sich bei mir zum Glück in Grenzen, ich wusste überhaupt nicht was auf mich zukommt. Das Wochenende soll ein Intensivtraining in Sachen Autotechnik, Windenlehre, Offroad fahren, navigieren und erster Hilfe werden.


Freitag morgens biege ich an einer kleinen unscheinbaren Abzweigung in den Steinbruch ein. Jetzt steigt die Aufregung auch bei mir. Nach der Registrierung stellen wir unsere Zelt auf und treffen uns zum Mittagessen.



 Erste Kontakte werden geknüpft, die Gespräche an den Tischen sind aufgeregt und voller Erwartung was nun wohl auf uns zu kommt. Listen liegen auf den Tischen aus, erste Teams werden gebildet und es findet am Nachmittag eine Grundwissensvermittlung statt. Am Ende sind alle Teilnehmer auf dem gleichen Wissensstand zu den Themen: Autotechnik, Knoten binden, Windentechnik & Anwendung, Navigation & bedienen des Satellitentelefons, erste Hilfe, Einweisung ins Offroadfahren mit den Discoverys (Automatikschaltung).

Auf Tuchfühlung mit den Landys
 
Mit viel Hunger finden wir uns 18 Uhr zum Abendessen ein. Nochmal Kalorien tanken, wir vermuten alle, dass es eine kurze Nacht gegeben wird. Nicht nur das Wissen wird getestet sondern auch die Belastbarkeit und Reaktionen bei Schlafentzug. Dag Rogge der Expeditionleiter ergreift das Wort und kündigt an, dass die Nacht eher unser Feind und nicht unser Freund wird.
Zum Glück spielt das Wetter mit, es bleibt trocken und die geschlossene Wolkendecke sorgt für angenehme Temperaturen. 20 Uhr werden neue Teams gebildet und los geht es. Die erste Aufgabe ist per Navi einen Ersatzreifen und unser Auto zu finden. Im Team Orange sind wir 10 Mitglieder - 4 Männer und 6 Frauen. In den nächsten Stunden erhalten wir 6 Aufgaben. Es müssen Ersatzteile für unser Auto erspielt werden. Dann das Auto fahrtauglich machen und via Roadbook einen Koffer im Umkreis finden, um mit den anderen Team einen weitere gemeinsame Aufgabe zu lösen.

Jede Aufgabe muss natürlich auf Zeit, innerhalb einer vorgegebenen Zeitspanne erreicht werden und immer mit dabei... unser Freund das Ersatzrad. Am Ende laufen wir um die 15 km kreuz und quer über das Gelände.




Die Nachtchallenges unter Zeitdruck 

Die Aufgaben:
1. Eine Seilbahn über einen Wassergraben bauen und 4 Dinge ans andere Ufer bringen. Die Bedingung es muss ein Dreibein aus Baumstämmen gebaut werden.

2. Eine Brücke aus vier Baumstämmen über einen Graben bauen und ein fahruntaugliches Auto per Winde am Land Rover Defender hinüberziehen.

3. Ein Auto einen Abhang mit dem Greifzug herablassen, durch die Ebene ziehen und mit dem Defender wieder herausziehen, das Auto zum Anfangspunkt zurückstoßen.
4. Nahrungsvorräte durch ein paar Läufer und Wasservorräte durch ein paar Biker zusammensuchen.

5. Das Satellitentelefon per Navi finden und eine Notbestellung für eine Fahrzeugteil machen.

6. Einen Verletzten im Auto versorgen, aus dem Auto bergen und in ein Spital tragen.

Zum Schluss das Auto reparieren und mit einem Roadbook einen Punkt anfahren und einen Koffer ins Camp bringen. Am Ende haben wir alles zusammen um ein Feuer machen zu können, ein Beil, Feuerzeug, Holz... Es ist 3:30 Uhr und irgendwie hat der größte Teil der Teilnehmer keine Lust mehr auf einen gemütlichen Schwatz am Feuer.

Punkt 4 Uhr liege ich doch noch frisch geduscht im Zelt. Ans Einschlafen ist jedoch nicht zudenken, zu aufgepuscht und noch voller Adrenalin kreisen meine Gedanken um den vergangenen Tag.

wenig Schlaf und viel Spass

Samstagmorgen um 7 Uhr ertönt der Weckruf eines Landys. Die Nacht war nicht zu kalt und ich staple meine Knochen vor dem kleinem Zelt übereinander und strecke mich kräftig. Ich fühle mich schrecklich schlapp und habe etwas Kopfschmerzen, trotzdem muss es weitergehen.
Ein kräftigendes Frühstück wartet, doch genießen ist nicht. Die neuen Teameinteilungen liegen schon auf den Tischen aus. Es gibt 3 weitere Stationen die jeweils einen halben Tag in Anspruch nehmen. Samstag Vormittag, Nachmittag und Sonntag Vormittag. Diese werden wieder in Rotationen abgearbeitet. Hier werden wir nochmals auf Höchentauglichkeit, Schnelligkeit, Orientierung, Geschicklichkeit, Genauigkeit, Offroad fahren und Teamarbeit getestet. Die Namen der Stationen lassen anstrengendes erwarten: White Andes, Vertigo und Base Camp. 
Für mein Team und mich geht es als erstes zu den White Andes, die befinden sich für heute mal in Neuss an der Skihalle. Schon auf der Autofahrt realisiere ich eine Fahrzeit von 40 min... puuhh... das heisst sicher 1.5h etwas Erholung :)

In Neuss angekommen warten 2 Challenges auf uns, einmal in der Skihalle auf Snowbikes ein kleines Slalomrennen und mit dem Defender eine Hindernisstrecke unter erschwerten Bedingungen auf Zeit absolvieren. Gut, das war recht entspannt.

White Andes und Base Camp
Am Nachmittag wartet auf uns das Base Camp im Gelände in Wülfrath. Wir rotieren an 4 Stationen.
Die Wichtigste ist das Interview mit Dag Rogge und 3 weiteren Expeditionsmitgliedern. Kurz bevor ich eintrete installiert sich DMAX. Sie nehmen mein komplettes Interview auf. Die Stimmung im Raum war sehr entspannt und ausgeglichen. 

Langsam drückt die Sonne die dicken Wolken zur Seite und es wird warm. Mit Julia hab ich eine gute Teampartnerin gefunden und wir nehmen die restliche 3 Wertungsstationen in Angriff. Es wird Geschicklichkeit, Navigation und Fahrkönnen getestet. Die Offroadstrecke beinhaltet ein Gefälle von 110%... das war schon sehr aufregend. „Nimm den Fuß von der Bremse und dann wirst du sehen was passiert!“ Das war definitiv Überwindungssache. Und in der Tat, der Discovery macht mit den richtigen Einstellungen alles selbst – Wahnsinn! Der Nachmittag ist entspannt, wir nehmen die Chance wahr und unterhalten uns mit den einzelnen Crewmitgliedern. Die ein oder andere sehr interessante Geschichte versüßt uns die Wartezeit. 



Peruanischer Abend


Der Samstag Abend steht natürlich unter dem Thema Peru, es gibt leckere peruanische Spezialitäten und eine Band sorgt für die typische peruanische Musik. Die Stimmung ist sehr ausgelassen und entspannt. Die Crew ist erstaunt wie viel Power wir nach den Challenges noch haben. Gegen 24 Uhr falle ich doch müde ins Zelt. Die Nacht bleibt ruhig und wir werden nicht geweckt.
 


Pünktlich 7 Uhr hallt der Land Rover Weckruf im Camp. Die Nacht war zwar sehr kalt, aber ruhig und entspannt. Ein Himmel ohne Wolken begrüsst mich bei sehr frischer Morgenluft. Heute stehen die letzten Rotationen an. Für mein Team heißt es Bogenschießen, Klettergarten mit der Todesschleuder und rauf auf die Mountainbikes. Sie werden mehr oder weniger erfolgreich abgeschlossen und zum Mittagessen sind wieder alle Teilnehmer im Camp.




  Die Entscheidung naht

Nun ist es soweit, bei strahlendem Sonnenschein liegen alle Strapazen hinter uns. Die Würfel sind gefallen. Wer fährt nach Peru?
Ich frage mich, würde ich alles genauso wieder machen? Ja, definitiv. Es gab keine Situation in der ich nicht so gehandelt habe, wie ich es für richtig gehalten habe und klar gab es auch Misserfolge, allerdings hat es am Ende einfach nur riesigen Spaß gemacht und das ist die Hauptsache. Alle Teilnehmer haben ihr Bestes gegeben und waren stark.

Ich bin leider nicht unter den sechs Gewinnern, doch ich habe ganz allein für mich gewonnen. Ich bin 6te in der Wertung der Frauen geworden und 9te in der Gesamtwertung aller Teilnehmer. Die Frauen waren sehr stark. Unter den ersten 10 der Gesamtwertung sind 7 Frauen! Das sagt ja schon sehr viel!! Frauenpower!! yeahhh... :)


 Glückwunsch an die Gewinner!




 

mit Dag Rogge
Ein sehr gelungenes und lehrreiches Wochenende ist vorbei und bleibt sicher unvergessen! Danke!




Hier geht's zu einem kurzem Film über das Wochenende
https://www.youtube.com/watch?v=VPU1lT8KcNQ
noch eins:
https://www.youtube.com/watch?v=LKNM-ECMwqQ

Wer noch ein paar Stories mehr lesen möchte, hier gehts zum Blog vom Endqualicamp. Es waren auch 8 Blogger da, welche um einen Platz für die Tour kämpften. Ein Blogger darf mitfahren.