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Sonntag, 12. Juli 2015

Sardinien

23-30. Juni 2015

Leider "nur" mit der Fähre (nicht auf meiner Yacht) geht´s innerhalb von einer Stunde nach Sardinien.
In Santa Theresa komme ich am Mittag an und starte meinen Radeltag recht spät. Es ist heiss und mein Thermometer zeigt 40°C an. Im laufe des Nachmittages ist es allerdings erträglich, da leichte Schleierwolken den Himmel bedecken. Durch den Fahrtwind fühlt es sich nicht mehr so heiss an. Erst als ich nach 2 Stunden eine längere Pause mache, merke ich, dass das doch etwas zu lang war und ich schon recht unterzuckert bin. Nach einem langem Radnachmittag komme ich kurz vor Badesi an. Ich bin ca. 60 km gefahren und nun auf der Suche nach einem Schlafplatz. Ein Camping ist am Strand auf meiner Karte eingezeichnet. Ich befinde mich noch auf der Hauptstrasse ca. 50 müM. Ich entscheide mich runterzufahren und zu schauen. Was ich dann am Strand finde überrascht mich. Zugebaut mit Ressorts und Hotels. Den Camping gibt es seit diesem Jahr nicht mehr. ok, das heisst wieder zurück und weiter schauen. Mittlerweile checke ich die Umgebung auf mögliche wildcamping spots. Nichts, alles verbaut oder zu offensichtlich. Hm... naja dann mal weiter. Es ist schon 19 Uhr und ich hab Hunger. Als ich ein weiteres Mal am Strassenrand Halt mache um Ausschau zu halten. Spricht mich jemand auf Englisch an, ob ich Hilfe brauche. Sehe ich schon so fertig aus? Naja, egal. Es stellt sich herraus das Stefano aus der Gegend ist und mir nicht wirklich was zum wildcampen empfehlen kann, zu verbaut. Er läd mich allerdings erstmal spontan ins Restaurant zum Pastaessen ein, ich hätte sicher Hunger. Super, das nehme ich an. Während dem Essen, organisiert er mir eine Schlafgelegenheit bei seiner Chefin in Valledoria. Sie hat ein Zimmer in ihrem Haus frei. Wow, thats life!
Stefano ist selbst mit dem Rad ein Jahr lang um die Welt geradelt. Er ist Profisportler und Ironman. Für ihn war es wichtig nur zu radeln, daher machte er in den ersten 10 Monaten 3000km pro Monat. Gesamt fuhr er 32.000km. Wahnsinns Leistung! Er ist erst seit ein paar Monaten wieder zu Hause und so dankbar, was ihm unterwegs alles geschenkt wurde und nun gern etwas zurück geben möchte. Ja, so ist das beim reisen. Nehmen und geben. Toll und ich bin gerade auf der richtigen Seite... :-)

Als ich Stefano erzähle, dass ich nur nach Porto Torres möchte um dann die Fähre nach Barcelona nehme, meinte er das ich ja dann gar nichts von dem schönen Sardinien gesehen habe. Er läd mich spontan ein am Wochenende einen Ausflug mit ihm zu machen.

Somit bleibe ich 3 Nächte in Valledoria im Haus von Iside und Luigano. Vielen Dank dafür.



Castelsardo
Am Freitag fahre ich entlang der Küste zu Stefano nach Sassari um und wir verbringen das Wochenende zusammen.

Mit dem Auto geht´s am Samstag nach Porto Pollo, ein schöner Strand im Nordosten der Insel. Ein schmaler "Steg" führt zu einer Insel und auf beiden Seiten vom "Steg" gibt es einen wunderschönen Strand. Spontan entscheide ich mich ein paar Kitestunden zu nehmen. Aufgrund von zu schwachen Wind endet das nach 2 Stunden. Ich lerne Roberto und Serena (Freunde von Stefano) kennen und wir verabreden und für eine sehr gute Pizza am Abend.



Der Sonnenuntergang am Aussichtspunkt ist sensationell.


Als Dessert gibts noch ein sehr gutes Eis, für mich ChiliChoclate, ein Geschmackserlebnis!

Wir verabschieden uns von Roberto und Serena. Stefano und ich schlafen am Strand, wir haben die Zelte dabei. Der Abend war jedoch nicht so ruhig wie erwartet. Wir hatten die Rechnung ohne die Party am Strand gemacht... :-(

Dafür war der Morgen umso friedlicher!


Überraschenderweise werden wir Sonntag Mittag von Roberto zu einer Bootstour eingeladen. Er arbeitet als Skipper für einen sehr reichen Menschen. Mit dem Beiboot (der Ferrari unter den Beibooten) bringt er uns von Porto Palau aus an traumhafte Buchten und Strände.
Das Wasser ist glasklar und angenehm warm um zu schwimmen. An diesem Nachmittag durfte ich mal die Luft der Reichen schnuppern. Die Yachten auf dem Wasser sind ein Vermögen wert. Was ich da zu Gesicht bekomme ist einfach nur beängstigen und unfassbar. Meistens sind das auch nur die kleinsten aller Boote, für mich dafür riesig.



 



 Nur kurz einige Details zum Beiboot. Es ist ca. 150.000 Euro wert und hat zwei Aussenmotoren mit je 450 PS. Das heisst, 900 PS schieben mich da übers Wasser! Roberto meint, dass es möglich sei bis zu 100km/h damit zufahren. Wir fahren ca. 20 km/h und das finde ich ja schon schnell... Das kleine Bötchen braucht dann aber auch 3 liter pro Meile (1,6km). Ja, da ist man schnell mal nen tausender an der Zapfsäule los! *kopfschüttel*

Einen ganz grossen Dank an Stefano, Roberto und Serena. Ihr habt mir einen unvergesslichen Aufenthalt in Sardinien ermöglicht. Grazie!


Meine Fähre nach Barcelona fährt am Dienstagmorgen um 6:30 Uhr ab.





Was mich in Barcelona erwartet, erfahrt ihr dann im nächsten Bericht.

Liebe Grüsse und behaltet einen kühlen Kopf während der Hitze.
Mokie











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