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Mittwoch, 19. August 2015

Malawi - Lake Malawi



11.8.-18.8.15

Neue Eindrücke und Erkenntnisse




Ja, ich bin in Afrika. Ganz kurzfristig buche ich einen Flug nach Malawi. Mir bleiben genau 3 Wochen um folgende Sachen zu erledigen: zwei Vorstellungstermine für eine Arbeit wahrzunehmen, zur Hochzeit von Anne und Felix in den Schwarzwald zu reisen (war übrigens super, Danke für die Einladung), für die Vorbereitung der Afrikareise (packen, Impfungen kontrollieren und auffrischen, Malariamedikament zu besorgen), um Freunde und meine Familie in Deutschland zu besuchen. Schlussendlich fliege ich von Zürich aus ab. Ja, die Zeit ging schneller als gedacht vorbei und unglaublich aber wahr, mir ist nicht langweilig geworden ;-)


In Frankfurt wartet auch mich der A 878 Dreamliner von Ethiopian Air auf mich. Ich bin erstaunt wie komfortabel dieser ist, viel Beinfreiheit, bequeme Sitze, das Essen ist sehr gut und es gibt die neueste Unterhaltungselektronik an Bord.  


Einziger Nachteil, keine wirklich guten Blogbuster... aber es geht nun mal nicht immer alles und ich kann wirklich nicht meckern. Nach 7 Stunden wechsle ich in Addis Abeba den Flieger und weiter geht’s nach Lilongwe / Malawi.

Bereits während des Ladeanfluges auf Lilongwe sehe ich einzelne Wohnhäuser aus Lehm mit Reetgras gedeckt auf roter Erde stehen. Hier und da brennt ein scheinbar unkontrolliertes Feuer, die Sonne blinzelt durch einzelne Wolkenfelder und in der Luft liegt ein Dunstschleier. Ein komisches Gefühl überfällt mich, denn ich lande gleich mitten im wilden Afrika. Was hab ich mir da nur vorgenommen, hoffentlich geht alles gut, hoffentlich steht René am Flughafen und holt mich wie besprochen ab. Zur Sicherheit hab ich mir eine Lodge in Lilongwe ausgesucht, zu der ich fahren könnte, falls er doch nicht da ist. Der Flughafen ist klein und sehr überschaubar. Die Leute am Zoll sehr nett, es geht alles ganz fix und ich hab ein Visum für einen Monat im Pass, für Deutsche übrigens gratis. Eine kleine Ewigkeit warte ich auf mein Gepäck, doch alles ist gut angekommen. René wartet tatsächlich auf mich und ich erblicke sehr schnell sein Reisemobil auf dem Parkplatz – ein Land Rover.

René, ein Bekannter von mir, fährt mit dem Land Rover kreuz und quer durch Afrika. Wer Interesse hat, hier gibt nähere Infos zur Tour: Renebauer.wordpress.com
Er nimmt mich ein Stückchen mit. Das einzige was wir wissen ist, dass mein Rückflug von Tansania Ende September geht. Welche Route uns dahin bringt ist völlig offen, es gibt schon einige Ideen und wiederrum doch nichts konkretes.

Die Hintertür knallt zu, mein Rucksack ist drin und schon geht es los. Linksverkehr! Uih... da muss ich mich erst mal dran gewöhnen. René hat schon alles so bereit, dass wir direkt an den Malawisee fahren können. Auf dem Weg halten wir bei der ersten Bank an und ich hebe mal 30.000 Kwacha ab, das sind umgerechnet ca. 57 CHF.
Mit südafrikanischen Wein und einem Stück feinen Schweizerkäse begießen wir auf dem Camping meine Ankunft. Nach einer guten Stunde rollt eine Gruppe Overlander rein. Mir gefällt es, allerdings hat René schon eine Vorahnung, dass solche Gruppen meistens Ärger mit sich bringen. Die acht Autos verteilen sich auf dem gesamten Platz und am Abend entfachen sie ein Lagerfeuer so nah bei uns, dass wir den ganzen Rauch ins Auto abbekommen. Es gibt eine kurze Auseinandersetzung und wir parken dann freiwillig um. 
Ok, dann halt nur die zweite Reihe mit Aussicht, dafür aber weiter weg von den Flutscheinwerfern. Netterweise laden sie uns ans Feuer ein. Es ist noch ein schöner Abend. Am Mittwoch plempern wir so in den Tag hinein und ich geniesse es wieder auf eine sehr gewohnte Art und Weise unterwegs zu sein. Ich fühle mich sofort sehr wohl und bin total entspannt. Am Mittag ruft René: „Hey, haste das schon gesehen?“ Uns präsentiert sich ein äusserst platter Vorderreifen. Hm... einfach so? Ruckzuck ist der abmontiert und wir suchen nach der Ursache, schnell stellt sich heraus, dass das Ventil porös war und nun undicht. Und nun ist es wiederrum sehr gut, andere Overlander um sich zu haben. Sobald einer mit schrauben beginnt, kommen alle um neugierig zu gucken, was er macht. So auch hier. Peter bietet seine Hilfe an und überlässt uns ein Ventil. Nun die Frage wie man es montiert, wenn man keine Hilfsmittel hat. 

Als erstes fährt er mich seinem Landy auf den Reifen um ihn von der Felge zu lösen. Das klappt recht schnell, dann wird das alte Ventil entfernt und das neue von innen durchgezogen. 


 
Wie bekommt man nun den Reifen wieder auf die Felge. Peter meinte der Kompressor genügt und der Reifenrand soll mit Seifenlauge eingerieben werden und siehe da, es blobbt und drauf ist er wieder. Danach meinte Peter: „Ach, gut das es funktioniert, er hätte das auch zum ersten Mal jetzt gesehen.“ Was sagt man dazu, er kam so sicher rüber, als wenn er das schon ein paar Mal gemacht hatte.. Alles perfekt, Reifen wieder drauf und fertig. Das war alles sehr lehrreich und interessant.


Peter "stört" mich bei der Arbeit ;-)

Viele neue Eindrücke begleiten mich von Beginn an. Malawi liegt auf der Südhalbkugel und die Sonne steht daher im Norden. Der Tag hat exakt 12 Stunden von 6 Uhr bis 18 Uhr ist es hell. Die Dämmerung ist sehr kurz. Die Temperaturen äusserst angenehm. Tagsüber zw. 24 und 27°C, in der Nacht um die 16-19°C. 
Auf der Strasse herrscht Linksverkehr, es gibt nicht viele Autos auf der Strasse, dafür aber stets massiv überladene LKW. 
Das Malawibier heisst „Kuche Kuche" und ist sehr mild. Die Leute bisher sehr freundlich, viele reden hier Englisch und gegrüsst werde ich z.Bsp. mit: „Good morning, Miss. How are you?“ Der Malawisee ist sehr idyllisch und läd zum baden ein. Allerdings setzt man sich dann dem Risiko aus, Bilharziose zu bekommen. Kleine Wurmeier gelangen über die Haut in das Blutsystem und setzen sich in der Leber fest um dort zu Würmer heranzureifen. Dies kann medikamentös behandelt werden, unhandelt kann es tödlich sein. Also ich lass das mal lieber sein und warte bis zum Meer auf das Baden. 

Eindrücke vom Malawisee



 

Jetzt bin ich sechs Tage da und wir haben wirklich sehr entspannt begonnen. Die ersten 500km sind abgespult und haben drei wunderschöne Camps gefunden. 

Wir nutzen die Zeit um das Auto neu zu packen und das ich weiss wo was ist und hingehört. Ich kann mich auch einrichten und alles hat seinen festen Platz bekommen. So reist es sich natürlich sehr viel einfacher. 





sehr gutes (teures) lokales Brot






Camp Livingstonia
Weiter geht es auf meine erste Safari in den Nyika Nationalpark, dazu mehr im nächsten Bericht.

Liebe Grüsse

Mokie

 

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