26.08.-02.09.2015
Das ist Afrika!
Lilongwe –
eigentlich als kurzer Zwischenstopp geplant... Kurz ist allerdings
reine Definitionssache.
Der Landy hat nun
ca. 100.000 km in Afrika auf dem Tacho, dass heisst es gibt einiges
zu ersetzen und zu reparieren. Hauptaugenmerk liegt auf den Reifen,
die haben ihre besten Zeiten hinter sich.
Was René schon
längst ahnte, stellt sich tatsächlich auch heraus. Es wird die
Suche nach der berühmten Stecknadel im Heuhaufen. Wir klappern
einige Reifenhändler ab und vergleichen die Angebote und Preise. Die
bewährte Reifenmarke BF Goodrich gibt es in Afrika kaum in der Grösse 255/85 R 16. Das beste Angebot macht uns Abdul. Er
hat neue Mudterrain Maxxis Reifen (allerdings 235/85 R 16) vorrätig. Er wirkt nicht sehr vertrauenswürdig. Nach langem vergleichen, überlegen und abwägen bekommt er den
Zuschlag. Hoffentlich ist es die richtige Entscheidung. Fakt ist, dass es zu riskant ist mit den heruntergefahrenen Reifen
in den Busch zu fahren. In der ersten Woche in Malawi hatten wir schon
drei Platten, einer davon mit einem gröberen Riss an der Seite, die
anderen waren „nur“ durch poröse Ventile verursacht worden. Es hat uns zwei volle Tage
gekostet, bis wir neuen Schuhe auf dem Landy haben.
Das letzte Bild mit den alten Reifen und ein rechter Riss im Reifen:
Schuhwechsel:
Hier der Vergleich, neu und alt:
![](https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiHNJMrvtuvzMYSVTOjwy0IEt2fwJ94O6xFbusWKZBWNwrr5fpjaNxjIaz8Kr8bDn8BypyfAMUnuqxHsAQ8cY0U_3i07QXyVPe_IOQ9u44P_kbuE06z8QiXkP6tmILrNHYezrQqi45cUBNd/s320/_MG_7632.jpg) |
Abdul |
die alten kaputten Reifen:
und hier der Landy mit den neuen Reifen:
![](https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjIkIqx7v8Intjj-jU0TGb9cWK6US2jU2AMbvzeVJPrOuaaKECD7l-QrsxDCtBIz1Rmx6JWTCZxwyygyblwqrHKBxQ72Yk3pqAPSU7VInX8ISS_PUeTT_L-k8Wwr5066hSVnQjd3BHKYEpp/s200/_DSC8717.JPG) |
Photo by René Bauer |
Weitere zweieinhalb Tage
gehen für die Werkstatt drauf. Es sollte eigentlich nur eine
undichte Stelle an der Kupplung behoben werden und die Dämpfer der
Stabilisatoren gewechselt werden. Einen halben Tag brauchten sie um uns
mal eine Offerte für die Reparaturen zu machen. Einen weiteren
vollen Tag um die Arbeiten zu erledigen und als wir auf dem Rückweg
zum Camping waren, bemerkt René, dass die Bremsen nicht mehr richtig
funktionieren. Das ist Afrika - ein Problem gelöst und ein neues kreiert. Also wieder zurück und weitere Stunden in der
MA.Motors Bude verbringen. Netterweise bekommen wir Internetzugang
und somit ist es um einiges kurzweiliger. Ob alles so erledigt
wurde wie erwartet, stellt sich dann erst Tage später heraus.
![](https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiSQef44yT_4IFzoo7MDywjpdhg1FE9HB1TE-Yl__a-ncBZuBwbf73k2zxa5OCTbPEtLAfDouEyVyiaJ0NA0fM5S1csdzCRt6mduj32u6x3h0rsN9RGYzRs92EJ0gu4hmeu8ptIkTFQD1f7/s200/_DSC8729.JPG) |
110.000 KWA Photo by René |
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Das nächste
spannende war die Bezahlung. Es ist nicht möglich mit Kreditkarte zu
bezahlen. Wir müssen Bargeld holen. Das Problem ist das wir am
Automaten max. 40.000 Malawi Kwatcha ca. 75 Euro abheben können. Es
gibt dann 40 1000er Scheine. Bei grösseren Beträgen z.Bsp. Den 4
neuen Reifen kann man mit einer Tasche zur Bank gehen. Es ist sehr
unangenehm mit so viel Geld rumzulaufen. Der Monatslohn liegt hier
bei 30.000 Kwatcha.
Zum Abschluss
checken wir in einer anderen Werkstatt die Spureinstellung.
Abweichung um ca. 2°, es wird etwas herumgeschraubt und dann ist
plötzlich alles gut. Wir sind skeptisch, belassen es aber dabei. Ein
paar Tage später machen wir einen neuen Test und es stellt sich
heraus, dass sie praktisch nichts gemacht haben, weil die Spurstange
so fest ist, dass gar nichts gemacht werden kann. Es sollte komplett
ausgebaut werden. Das lassen wir aber mal schön bleiben, wir werden
den nächsten Land Rover Spezialisten aufsuchen, der hat dann
wenigstens die entsprechenden Ersatzteile falls was kaputt geht. Das ist Afrika!
Ganz nebenbei haben
wir einen halben Tag für das Mosambikvisum verplämpert. Seit etwa
einem Jahr bekommen Deutsche und Schweizer kein Visum mehr an der
Grenze. Wir waren daher auf der Botschaft und haben eins beantragt.
Nachdem wir alle erforderlichen Unterlagen (Übernachtungsbuchung in
Mosambik, Kontoauszug, Grenzformulare) zusammen hatten, scheiterte
es an einer fehlenden leeren Seite in Renés Pass. Es sind vier
gefordert und er hat nur drei. Es war nicht möglich die Damen davon
zu überzeugen, dass er von Tansania aus nach Hause fliegt (mit
vorhandener Flugbuchung) und da eh einen neuen Pass beantragen muss.
Das ist Reisen und
somit gibt es wieder mal eine Planänderung.
![](https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiMyFdXNIU9N8xA8MaCmVh6fvSZ8yzx6bAUbhn5olQswRh0pjMl0LMt3IP0mPSlTLyKT5pv8Spds7ecwadr0_jkRwMEiAcCx6vZdBx0amYZpkKJz5i6WsoQ6Px8V4Vgr8pvksEMskGXHW_V/s200/_DSC8760.JPG)
Auf dem Camping haben wir sehr interessante Nachbarn. Tina und Klaus sind
mit ihrem MAN LKW auf Open-end Weltreise und es gibt einiges zu
erzählen und auszutauschen.
Hier ein kleiner Nebenschauplatz in einer der Werkstätten, ein Fahrrad zieht meine Aufmerksamkeit an:
Wir haben nicht viel von Lilongwe gesehen, allerdings kennen wir nun ziemlich alle Reifenhändler und eine Werkstatt. Am Sonntag brechen wir Richtung Sambia auf. Was uns da erwartet, lest ihr im nächsten Bericht.
Viele Grüsse
Mokie