Was ist bis jetzt passiert?
Einige
fragen sich vielleicht, wie es mir nach meiner Rückkehr so ergangen
ist. Heute sind auf den Tag genau 100 Tage vergangen. Am 6. Mai bin
ich aus Kuba in Europa gelandet und habe als erstes meine Familie und
Freunde in Deutschland und der Schweiz besucht.
Noch
während meiner Reise habe ich eine Bewerbung an eine
Vermittlungsfirma in der Schweiz geschickt. Aufgrund des Mangels an
Pflegepersonal mit Zusatzausbildung war es kein Problem eine Stelle
zu finden. Erfreulicherweise wurde mir sogar eine Stelle in Chur
angeboten. Das war super, denn ich musste einige Sachen in meiner
alten Wahlheimat erledigen. Vorerst wollte ich 3 Monate arbeiten und
schauen wie sich die Situation weiterentwickelt. Mittlerweile habe
ich meine Arbeitszeit bis auf Mitte Dezember verlängert, mit einer 4 wöchigen Pause im September. Was danach
kommt, weiß ich noch nicht so genau.
Somit
war ich schon wieder mittendrin im Bürokratenkrieg. Da ich noch
keine Wohnung oder sonstiges hatte, blieb mir nichts anderes übrig,
als mich ohne Adresse anzumelden. Ach das war ja ein Ding... anmelden
ohne Wohnadresse? Keine Adresse = nicht existent! Ich erklärte nicht
nur einmal geduldig meine Situation und siehe da, es geht doch. Nun
galt es für mich eine Lösung des Adressproblems zu finden. Über
einige sehr nette Umstände bin ich auf eine WG gestoßen. Diese
löste sich gerade etwas auf und musste neu zusammengestellt werden.
Das Ende vom Lied ist, dass ich in ein gemütliches Häuschen in
einem Bergdorf mit zwei Mitbewohnern im September einziehe.
Wer
jetzt denkt, dass ich mich wieder festsetze und weiter mache wie
zuvor, der irrt sich. Ich möchte weiterhin meine Freiheit nutzen um
zu reisen. Allerdings jetzt auf eine neue aufregende Art und Weise.
Während meiner Reise habe ich viele Reisende getroffen und
unterschiedliche Reisestile kennengelernt. Einer davon hat mich mehr
und mehr interessiert. Das ist das Reisen mit dem Fahrrad. Ja,
anfänglich war meinerseits überhaupt nicht daran zu denken. Je
länger ich unterwegs war, desto langsamer wurde mein Reisetempo und
ich habe in Ecuador und Peru den Radreisenden Adrian schon
bewundert, da er uns immer wieder über den Weg lief. Sicher, habe
ich in der Zeit als Adrian strampelte andere Sachen erlebt und
gesehen, aber am Ende waren wir von der Distanz her gleich weit. Da
wurde mir bewusst, dass es die Radreisenden eigentlich gar nicht
eilig hatten. Für die meisten ist der Weg das Besondere und sie
können sich alle Zeit der Welt nehmen. In Bolivien hab ich Simon und
Silvia getroffen. Mit dem Geschwisterpaar hab ich mich länger über
das Radreisen unterhalten. Beide sind einfach so gestartet und der
Rest kam von allein. Die meisten sagen, dass Radreisen nicht mit
Kondition zu tun hat, sondern sich ausschließlich im Kopf abspielt.
Der endgültige Entschluss es mit dem Fahrrad zu probieren, kam als
ich Stefan kennengelernt hab...
Gleich
nach meiner Rückkehr hab ich mir ein Tourenfahrrad zugelegt und die
entsprechende Ausrüstung dazu. Dann ging es auch schon auf die
ersten Testfahrten.
Auf
meiner ersten Tour wurde ich spontan von Ulli begleitet. Sie hat
schon Erfahrung und erzählte mir spannende Geschichten. Wir fuhren
von Chur bis in Appenzell und wieder zurück. 190 km und ca. 2000 Höhenmetern in 3 Tagen –
für den Anfang nicht schlecht.
Die
zweite Tour beruhte auf einer Einladung nach Freiburg.
250 km in 4
Tagen und dann mit dem Zug zurück ins Bündnerland.
Camping am Walensee
per Zufall hab ich gleich noch am Abend mit das Musical "My Fair Lady" angeschaut! Sehr schön mit der wunderschönen Berg- und Seekulisse.
Den Radweg am Walensee entlang, wollte ich schon lang mal fahren. Zum Glück hat das Wetter trotz schlechter Vorhersagen mitgespielt.
Rapperswil und Camping am Greifensee - am Abend schweres Gewitter mit Starkregen
Start am nächsten Morgen bei Regen und in Basel ein voller Rhein
Ankunft in Deutschland und im angeblich sonnigen Breisgau...
Freiburg - Freiburger Münster
Vielen Dank an Familie Böhm (www.outdoorhighlights.de) für die schöne Zeit und das nette Kennenlernen!
Mein
Fazit nach den beiden Touren: Für mich eine völlig neue Erfahrung,
die mein Reiseleben weiter spannend und abenteuerlich macht. Es kann
losgehen! Im September werde ich eine kleine Ostdeutschlandtour in 18
Tagen machen und meine Raderfahrung erweitern.
Es
wird natürlich auch dann wieder weitere Berichte geben, wenn ihr
Lust habt schaut einfach mal wieder vorbei.
Liebe
Grüße
Mokie