Der Weg entsteht, wenn man ihn geht
Es sind wie zwei
Welten zwischen denen ich unterscheiden muss. Als ich zu meiner
letzten Schicht ins Spital gefahren bin, hab ich mir schon überlegt,
warum ich das mache. Warum gebe ich einen sicheren Alltag auf? Es
wäre doch so einfach, eine Wohnung, ein Dach über dem Kopf wenn es
regnet und stürmt, ein festes Einkommen, die gewohnten Leute um sich
herum, alles wie gewohnt laufen zu lassen.. Ein komisches Gefühl
überfällt mich.
Ja, ich bin schon
recht viel unterwegs gewesen und trotzdem fällt es mir doch nicht so
leicht los zu fahren. Warum, weiss ich nicht. Meine Sachen sind
vorsortiert und fertig zum einpacken. Alles ist organisiert und
abgesichert. Zugeben ich bin nicht gaaanz so organisiert wie vor 3
Jahren und das ist gut so.
„Wenn es ein
Motorrad wäre, würde ich Dich beneiden!“ Das sind die
Abschiedsworte von Riccardo, meinem WG-Partner. Diesmal geht es mit
dem Fahrrad auf Tour. Ganz genau weiss ich nicht wie, was und wohin.
Auf jeden Fall bin ich mir nach dem bepacken meines gelben Bikes
letztendlich wirklich nicht sicher, was ich da wohl tue.
Freitag, 1.5.15, 14 Uhr, Regen und zarte 10 Grad machen mir das losfahren nicht einfacher!





Sie verabschiedet
sich von mir am Sarnersee und für mich heisst es weiter strampeln.

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eindrückliche Kirche in Lundern |


Am Abend zeigten sich Eiger, Mönch und Jungfrau bei wunderschönen Licht.
Während ich so
dahin radel, komme ich immer wieder zu meiner Frage vom Anfang
zurück. Mittlerweile muss ich sagen, das es völlig wahr ist, dass
das Abenteuer erst ausserhalb der Komfortzone beginnt. Der Schritt
die eigene Komfortzone zu verlassen ist der schwierigste. Nicht das
ich das nicht schon gewusst hätte, es wurde mir wieder einmal
viel mehr bewusst!
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http://observationdeck.io9.com/the-morning-open-thread-comfort-zone-edition-1688882851 |
In dem letzten Jahr
ist so viel passiert und ich bin so dankbar dafür, dass es so passiert
ist. Ich habe wirklich nette Leute kennengelernt, einige sind wieder
verschwunden und haben trotzdem meinen Weg geprägt. Ich kann und
will nicht sauer darauf sein, das schöne Zeiten vorbei gehen. Jeder
bestimmt seine Komfortzone und seine Abenteuerlust selbst. Jetzt bin
ich da wo ich bin und ich geniesse es.
„Der Weg entsteht beim
Gehen. Mal sehen, wohin er führt.“
Dieser Satz trifft es für mich
auf den Punkt. Im Buch von Meike Winnemuth „Das grosse Los“
begibt sie sich ebenfalls aus ihrer Komfortzone heraus, sie entdeckt
in 12 Monaten 12 Städte und lebt dort. Lesenswertes Buch falls man
über den Tellerrand hinausschauen möchte.
„Alles mit den eigenen
Augen sehen, nichts voraussetzen, nichts mutmassen.
Sonst wird man ja
doch nur widerlegt.“
Mokie
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