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Sonntag, 16. Juni 2013

Galapagosinseln

06.06.-17.06.2013

"Eine Reise auf den Spuren von Charles Darwin zu den Galapagosinseln könnte einen dazu bringen, die Welt mit anderen Augen zu sehen. In dieser aussergewöhnlichen Region fühlt man sich wie in einem Alternativuniversum, in irgendeiner merkwürdigen, utopischen Kolonie, die von Seelöwen - den  Golden Retrievern der Galapagosinseln - organisiert ist und nach dem Prinzip der gegenseitigen Partnerschaft funktioniert. Was Besuchern so ungewöhnlich erscheint, ist die Furchtlosigkeit der berühmten Bewohner der Inseln. Die Blaufusstölpel, Seelöwen und prähistorisch aussehenden Landleguanen benehmen sich allesamt, als wären die Menschen nicht mehr als lästige Paparazzi. Nirgendwo sonst kann man sich mit ihnen ein Duell im gegenseitigen Anstarren liefern und dabei verlieren!"
So verspricht es der Reiseführer Lonlely Planet.

Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten die Galapagosinseln zu bereisen. Wir entscheiden uns für einen Hin- und Rückflug, einen 8-tägigen Yachttrip und im Anschluss ein paar freie Tage auf der Isla Isabela. Es ist nicht ganz billig, aber mein Gefühl sagt mir, dass es sich auf alle Fälle lohnen wird! Der Besuch der Galapagosinseln ist ein lang gehegter Traum von mir und ich kann es nicht glauben, dass er in Erfüllung gehen wird.

Darwin Yacht
Unsere Yacht, die Darwin Yacht, wartet am Hafen der Isla Baltra auf uns. Am Flughafen empfängt uns Tamara, sie ist die nächsten Tage unser Guide. Unsere Reisegruppe besteht aus: vier jungen Deutschen (welche ein Jahr in Ecuador ehrenamtlich arbeiten), acht Amerikanern, einem Schweizer, einer Engländerin und wir beide. Insgesamt sind wir 16 Leute plus 6 Mitarbeiter der Bootscrew und Tamara.
Die nächsten 8 Tage werden für uns unvergesslich.



geplante Tour
Die Spannung wächst, wie wird es wohl sein 8 Tage auf einem Boot zu verbringen? Vor der Abreise in Quito hat mir Paul von der Agentur www.carpedm.travel gesagt, dass wir ein kleines Upgrade bekommen haben. Wir dürfen in einem der besseren Zimmer auf dem Hauptdeck schlafen.




Das Zimmer hat einen separaten Eingang vom Bootsdeck aus. Wenn wir die Tür öffnen sehen wir direkt auf das Meer. Das Zimmer ist klein, aber fein und mit einem Etagenbett und einem kleinen Bad ausgestattet. Von Tamara erhalten wir erste Instruktionen. Die zwei wichtigesten Regeln sind: Kein Sand auf dem Boot und kein Papier in die Toiletten werfen. Nach den Notfallinstruktionen geht die Fahrt los.



Ich verzichte darauf jeden einzelnen Tag zu beschreiben, dass würde die Länge des Reiseberichtes nur sprengen. Im Allgemeinen läuft jeder Tag nach dem gleichen Schema ab. Wir stehen meistens gegen 6:30 Uhr auf. 7 Uhr gibt es Frühstück, 12 Uhr Mittagessen und 19 Uhr Abendessen.  Jeden Abend gibt es ein kurzes Update für den nächsten Tag. Tamara schreibt einen Tagesplan auf und jeder kann sich danach richten.  Am Morgen und am Nachmittag haben wir verschiedene Aktivitäten. Mindestens einmal am Tag ist ein Landgang vorgesehen und max. 2 Schnorchelgänge vom Boot aus.

Nicht lange lassen die ersten Begegnungen mit Tieren auf sich warten. Gleich beim ersten Landgang haben wir Glück und sehen zwei Flamingos in einer Lagune. Rote Klippenkrappen und schwarze Leguane tummeln sich am Strand. Ebenfalls haben wir die erste Möglichkeit zu schnorcheln. Das Wasser ist kühl aber nicht erschreckend kalt. Die Sicht unter Wasser ist nicht sooooo gut. Aber immerhin sehe ich ein paar schöne bunte Fische.



Hier ein paar Bilder von den Tieren der Inseln. Jede Insel ist einfach einzigartig. Sie unterscheiden sich landschaftlich und jede Insel hat seine eigene Tierwelt.

Brauner Pelican beim Fischen
Galapagos - Taube
Lava Gecko
Galapagos-Bussard

Santa Fe Landleguan
Santa Fe Landleguan
Leguane liegen hier herum wie Sand am Meer. Sie nehmen die Sonnenwärme auf um ihr Körpertemperatur zu halten. Kälte wäre für sie lebensbedrohlich.





Gabelschwanzmöwe
Common Landiguana
Goldwaldsänger

Darwin Fink

Blaufusstölpel









Auf der Überfahrt nach Santa Fe sitze ich ganz vorn auf dem Boot und lasse mir die kühle Meeresluft um die Nase wehen. Ich sehe zweimal einen Mantarochen springen, einen Hai kurz auftauchen und als Andrea dazukommt, lassen sich sogar noch 2 Schildkröten blicken.


Auf Santa Fe sehen wir unsere erste grosse Seelöwenkolonie. Wir landen mit unserem Schlauchboot direkt vor ihrer Nase und betreten einen unberührten schönen Sandstrand.  Die Seelöwen lassen sich nicht stören und setzen ihr Sonnenbad fort. Manch ein kleiner, verspielter Seelöwe nähert sich neugierig und nimmt die Verfolgung hinter uns auf.




Da ein sehr wichtiges Fussballspiel ansteht, Ecuador gegen Peru, wird die Überfahrt auf die Nacht gelegt. Andrea hat die Fussballmannschaft auf dem Flughafen Quito gesehen und war ganz aus dem Häuschen. Nun weiss sie auch wieso, sie sind nach Peru geflogen.
Die Nacht ist sehr unruhig. Zum Glück hab ich am Abend eine Tablette gegen Seekrankheit genommen. Die Wellen lassen einen im Bett ganz schön hin und her schwanken. Es ist ein unangenehmes Gefühl. Am Ende kann ich doch noch etwas schlafen. Andrea hatte da weniger Probleme, sie hat ganz gut geschlafen.


Ein prächtiger weisser Sandstrand empfängt uns auf der Isla Gardner, vor der Isla Espanola.Wir haben Zeit und geniessen das schöne Flair der Insel.Ein kleiner Spaziergang darf da natürlich nicht  fehlen.Die Wellen rauschen u.Seelöwen liegen am Strand. Dieser Moment ist einfach toll.

Wir fahren weiter Richtung Punta Suarez, Insel Espanola. Das Wetter klart auf und wir geniessen die Überfahrt auf dem Bootsdeck. Es folgt ein Landgang und ein schöner Spaziergang über die Insel.


Es stehen heute 2 Schnorchelgänge an. Das Wasser ist recht kalt, wir haben aber Anzüge bekommen.  Auf dem 2ten Schnorchelgang geschieht das unglaubliche. Wir sehen 4 Weissspitzenhaie. Mir wird ein wenig anders bei dem Anblick von diesem Raubtier. 3 liegen friedlich unter einem Steinvorsprung und einer zog seine Kreise am Meeresgrund. Wahnsinnserlebnis!
Quelle: www.dieschultners.de


Rotschnabel Tropikvogel
Hier auf der Insel Espanola haben wir einen fantastischen Ausblick auf wunderschöne Klippen. Ein Stück weit erinnern sie uns an die Bilder von Schottland oder Irland. Traumhaft. Der Rotschnabel Tropikvogel ist sehr schwer zu fotographieren. Mir gelingt ein recht gutes Bild von ihm. Er gleitet die Klippen entlang und zieht seine Runden.

Ein ganz besonderes Ereignis steht noch an, wir haben die einmalige Gelegenheit den Albatros in der Brutzeit zu beobachten. Der Galapagosalbatros ist die einzige Art aus der Albatrosfamilie die in den Tropen vorkommt. Ausserhalb der Brutzeit halten sich die Vögel vor der Küste von Ecuador und Peru auf. Die grossen Vögel erreichen eine Körpergrösse bis 89 cm und werden bis zu 2 kg schwer. Die Flügelspannweiter beträgt ca. 230cm. Wir sehen sie fliegen und sie sind wirklich eindrücklich gross. Ein sehr schönes Naturerlebnis.




 Weitere Tiere, welche wir auf der Insel Espanola beobachten konnten:

Nazca-Tölpel
Galapagos-Bussard bei der Paarung


Pedro
Zurück an Bord, wartet wieder ein super Abendessen auf uns. Unsere Koch Pedro hat es bestens im Griff uns immer wieder zu überraschen. Jeden Tag wird geschlemmt. Vielen Dank dafür!


Auch der Spass kommt nicht zu kurz. Wir sind eine junge Truppe und haben eigentlich immer was zu lachen. Dieser tolle Tag verabschiedet sich mit einem super schönen Sonnenuntergang.




Zum Glück segeln wir am Abend und nicht wieder in der Nacht. Diese Nacht war erholsamer. Die Insel Floreana sieht wieder ganz anders aus. Sie hat mehr Bäume und ist weitläufig überblickbar.



Etwas besonderes gibt es noch auf der Insel. In Punta Daylight steht ein Briefkasten. Hier werden die Karten nicht mit der Post verschickt, sondern durch andere Touristen. Es ist Tradition eine Karte zu hinterlassen und eine aus seinem Heimatland mitzunehmen. Diese wird dann dem Adressanten vorbeigebracht. Mal sehen obs klappt.

Quelle:www.galapagos-cruises.ca
Wir haben schon einige Schnorchelgänge gemacht, heute steht ein etwas besonderer Ausflug an. Wir halten am Devils Crown. Hier steht der erste Tiefwasserschnorchelgang an, ebenso herrscht eine starke Strömung. Wir können viele bunte Fische, Korallen, Seesterne und eine Schildkröte sehen.





Hafenaussicht in Santa Cruz
Galapagos-Riesenschildkröte, die Babys
In Santa Cruz (eine der Hauptinseln) besuchen wir die Darwin Station. Es gibt hier eine Aufzuchtstation für die Riesenschildkröten. Sie werden auf den verschiedenen Inseln wieder ausgewildert. 


Espanola Riesenschildkröte
Mokie grüsst die Schildis


Am Nachmittag haben wir die Möglichkeit die Schildkröten im Hinterland von Santa Cruz in freier Wildbahn zu sehen. Lange suchen müssen wir nicht, schon auf der Hinfahrt tummeln sich einige auf der Strasse. Hier finden wir die Tiere in ihrer natürlichen Umgebung.



Am Abend dürfen wir im Hafen etwas trinken gehen. Wir verlassen das Boot gegen 19:30 Uhr. Wenn wir wieder zurück möchten, müssen wir ein Wassertaxi nehmen, oder schwimmen. Aber es tummeln sich Babyhaie im Wasser, dass würden wir dann doch lieber sein lassen... Im Restaurant gibt es dann nur eins, Handys raus und ab ins Internet... :-) Kann ja sein das man was verpasst hat, es ist sehr still am Tisch, einen Moment später müssen alle lachen...


Nach einem weiteren Nachtsegelgang gehen wir auf der Insel Rabida an Land. Ein weiteres Mal haben wir sehr viel Glück und können mehrere Seebären beobachten. Diese sind eher sehr selten zu sehen. Als wir ein Gruppenfoto machen, schwimmt eine Meeresschildkröte vor unsere Nase. Alle waren natürlich sehr beeindruckt und das Foto fast vergessen...

Streifenschlange
viele Meeresechsen
Meeresschildkröte
Seebär
Cayenne Nachtreiher
unsere Truppe



Wir dürfen noch ein wenig an einem einsam Strand Zeit verbringen, während unsere angefressenen Vogelbeobachter eine weitere Wanderung unternehmen. Andrea und ich joggen den kurzen Strand entlang und entdecken einen Hai sehr nah am Strand. Da wird der Sprung ins Wasser wieder zur Mutprobe. Nichtsdestotrotz erfrischen wir uns, während sich ein Babyhai sehr nah an uns heran wagt.


Wieder findet ein Fussballspiel statt, unser eigentlicher Plan wird wieder zur Liebe des Fussballs etwas angepasst. Leider befinden wir uns aber in einem Empfangsloch. Das Spiel findet ohne unsere Bootscrew statt.
Jeder ist mit etwas beschäftigt, als plötzlich der Motor des Bootes stoppt. Ich sehe aus dem Fenster und kann es nicht glauben. Ich sehe sehr viele Delfine. Wahnsinn!!! Alle stürmen jubelnd an Deck. Wir sehen mehr als 20 Tiere und es sind verschiedene Arten. Manche sind völlig schwarz und manche schwarz/weiss. Wir nehmen wieder Fahrt auf und sie schwimmen direkt am Bootsbug. Als sie die Richtung ändern, steuert unser Boot nochmals in ihre Richtung. Wieder schwimmen sie mit uns ein Stück. Ein tolles Erlebnis. Sie tauchen auf und atmen aus und tauchen wieder ins Wasser ein. Ich bekomme Gänsehaut bei diesem Naturschauspiel.


Im Nachhinein stellt sich heraus, dass es nicht typisch ist, an dieser Stelle Delfine beobachten zu können. Wir haben wieder unglaubliches Glück gehabt. Hatten wir doch schon die Hoffnung aufgegeben...


Am letzten Seetag brechen wir noch vor dem Frühstück auf um Pinguine zu suchen. Wir haben Glück und können die Galapagospinguine auf der Isla Bartolome beobachten. Es sind die drittkleinsten Pinguine der Welt. Beim letzten Schnorchelgang haben wir Glück und sehen einen unter Wasser schwimmen. Sie lassen uns ganz nah herankommen und düsen dann ab. Die maximale Geschwindigkeit kann bis zu 40km/h betragen. Ganz schön schnell, der Kleine!


 

Andrea hat sogar noch Goldrochen gesehen









Eine atemberaubende Aussicht bietet sich dann auf der Insel. Wir steigen 366 Treppenstufen auf einen Aussichtspunkt hinauf und sehen auf die Doppelbucht der Insel Bartolome mit dem spitzaufragenden Pinnacle Rock.



Gegenüber der Insel Bartolome breitet sich ein grosses, erst 100 Jahre altes Lavafeld aus. Wir wandern auf einem Rundweg mit teils scharfen Untergrund über die beeindruckende Mondlandschaft der Bahia Sullivan. Es besteht aus sog. Pahoehoe-Lava, die teils aus Blasen und schönen Mustern besteht. Man kann sich lebhaft vorstellen, wie die Lava einst von dem Vulkan heruntergeflossen ist.



GALAPAGOS


Am letzten Abend verabschiedet sich die Crew und wir realisieren das unser Ausflug nun zu Ende geht. Wir hatten eine geniale Zeit und werden diese nie vergessen.

Kapitän Augustin
die Crew

Am Morgen des letzten Tages besuchen wir die Insel Seymour Norte. Hier können wir sehr viele Vögel beobachten, darunter der Blaufusstölpel und Fregattvögel. Die Fregattvögel können bis zu 110cm gross werden und eine Flügelspanne bis zu 240cm. Im Vergleich zu den Albatrossen sind sie mit bis zu 1,6 kg eher leicht. Bekannt sind die Männchen für ihren grossen aufblasbaren Kehlsack. Dieser färbt sich in der Brutzeit leuchtend rot.


Auf der Isla Isabela geniessen wir 3 Tage im Hostel Iguana Cove das süsse Nichtstun.  Leider ist das Wetter nichts sooo schön wie bei euch zu Hause!

Iguana Cove

Am 17.6. fliegen wir wieder zurück aufs Festland. Wir werden von Guayaquil aus zurück nach Quito reisen und noch einiges anschauen.

Ganz viele Grüsse
Andrea und Mokie


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