20.-29.08.
2013
Anne
und Felix sind seit Januar 2012 in Peru. Sie wurden im Auftrag eines
katholischen Missionsordens in Deutschland nach Acari geschickt um
als Krankenschwester und Arzt Gesundheitshelfer in abgelegenen
Dörfern auszubilden.
Acari liegt in einem Tal südlich von Nazca,
das gesamte Tal hat ca. 15.000 Einwohner. Nach 2 Monaten in Lima,
begannen sie mit ihrer Arbeit in der Krankenstation von Acari.
Ursprünglich war gedacht, das sie ein halbes Jahr dort arbeiten, um
das Gesundheitssystem kennenzulernen. Danach sollten sie mit der
Ausbildung beginnen. Da aber ihre zuständige Nonne nach Deutschland
versetzt wurde, wurden sie einfach mal vergessen. Ende Dezember haben
sie dann aufgrund unüberbrückbarer Probleme im Krankenhaus die
Arbeit aufgegeben. Es mangelte vorallem an motivierten und
fachkundigen Personal. Um nur mal ein Beispiel zu nennen: Wenn ein
Patient mit Halsschmerzen kommt, dann wird als erstes Mal ein
Röntgenbild vom Hals gemacht! ...?!? Das Röntgen wird hier als das
beste Untersuchungsmittel angesehen! Wenn dann eine Patientin ein
Antibiotika verschieben bekommt, heisst es dann: Oh... das kann ich
nicht nehmen, ich bin nämlich schwanger! Ups... das fragt man auch
nie vor einem Röntgen! Röntgen finden sie hier alle mega genial und
auch nicht gefährlich. Felix hat die Fachrichtung Orthopädie. Zu
seinem Pech kommen nun alle Patienten die irgendwo Schmerzen haben,
mit einem Röntgenbild zu ihm nach Hause und möchten dieses
beurteilt haben.
Acari |
Weiteres
Beispiel: Gleich am Anfang haben die beiden einen Notfall, Patient
mit gebrochener Hüfte, übernommen. Sie wollten ihn auf die Seite
drehen und einen Hüftgurt anlegen. Dabei entdeckte Anne, dass dieser
Patient eine gebrauchte Nadel im Oberschenkel stecken hatte. Da es
keinen Nadelabwerfbehälter gibt, landet alles was benutzt wurde
entweder im Bett oder auf dem Boden... oder halt im Oberschenkel des
Patienten!!! Als erstes haben sie dann einen Nadelabwerfbehälter im
Stationsalltag eingerichtet! Es ist wirklich unglaublich, dass die
einfachsten Sachen hier fehlen!
Die
Krankenstation entsprach auch eher einer Müllhalde, als einem
Krankenhaus. Die Mitarbeiter haben gestaunt, als Anne und Felix
begannen ihre Arbeitsplätze zu putzen. Da kam es auch schon mal vor,
das Autopsien im Garten der Krankenstation durchgeführt wurden. Es
ist völlig egal ob da Kinder spielten oder Patienten warteten, alle
sind herzlich eingeladen um zu zuschauen. Die beschriebenen Sachen
sind nur ein Bruchteil von dem was die beiden hier alles erlebt
haben. Felix meint, da ist es einfacher ein Kamel durch ein Nadelöhr
zu schieben, als denen beizubringen, was Hygiene,
Verantwortungsbewusstsein und Respekt ist.
Die
Frage stellt sich jetzt: Was nun? Von den übrigen Schwestern im
Konvent haben sie auch keinerlei Unterstützung erhalten, da sie von
ihnen nicht erwünscht waren. Somit haben sie das Projekt selbst in
die Hand genommen und gestartet. Vor langer Zeit gab es schon einmal
ein Projekt, welches Gesundheitshelfer in den abgelegenen Dörfern
ausgebildet hat. Sie haben dieses Projekt wieder aufgegriffen und neu
entwickelt. In den letzten 8 Monaten haben sie 17 Gesundheitshelfer
(Promotoren) ausgebildet und 8 Behandlungsräume (Topico) gebaut und
ausgerüstet. Nun steht ein Abschluss an. Anne und Felix werden am 4.
September wieder zurück nach Deutschland fliegen und daher muss noch
einiges erledigt werden. Vom 23.-25.8.13 findet ein Abschlusstreffen
der Promotoren statt. Jo, Anne W. und ich bekommen die Aufgaben
einige Dokumente und Zertifikate zu entwerfen und zu drucken; uns
insgesamt 8 Geschenke zu überlegen, einzukaufen und schön zu
verpacken; ausserdem müssen wir einige Lebensmittel kaufen und alles
bis zum Freitag! Wir haben genau 2 1/2 Tage Zeit dafür!
Doch der nächste Tag sollte uns schon mal einen Vorgeschmack auf das Leben hier geben. Der Pfarrer von Acari, Paulino, fährt in das nächste Tal in ein abgelegenes Minendorf um eine Messe zu halten. Anne sagte uns, das wir das so schnell nicht mehr erleben würden und sie rät uns mitzufahren. Jo, Anne W., Franzi und ich fahren mit. Caro liegt leider mit einer Erkältung flach. Die Strasse ist sehr schlecht. Sie führt in den kahlen und vegatationslosen Bergen durch Geröll und loses Gestein bis auf ca. 2000m hoch. Die Serpentinen sind teilweise sehr schlecht einsehbar und Gegenverkehr sollte hier definitiv nicht kommen. Die Strasse sieht auch nicht besonders sicher aus. Der Geröllhang ist nicht gesichert oder abgestützt. Ich fühle mich unwohl und habe wieder den grössten Respekt vor den Menschen die hier leben müssen.
Miniendorf |
Das Dorf ist auf einer
Anhöhe gebaut. Die Häuser sind aus Holz gebaut und mit einigen
Verzierungen und Farbanstrichen versehen. Trotz des kleinen schönen zentralen
Platzes, wirkt hier alles sehr trostlos und arm. Die Menschen die
hier leben, haben es nicht leicht. Es ist staubig und trocken, es
gibt kein einziges Pflänzchen, am Tag ist es heiss und in der Nacht
sehr kalt und es gibt kein fliessend Wasser - sie kaufen es in
riesigen, blauen Tonnen. Vorallem die Männer kommen hierher um in
selbstgebauten, illegalen Minen ihr Glück zu versuchen, wenn sie dann etwas
Geld zusammen haben. Gehen sie weiter und bauen ihre eigene Mine in der Hoffnung auf eine Goldader zu stossen. Die
meistens haben damit aber kein Glück. Manche der Frauen leben auch
im Dorf, aber die meisten Ehefrauen leben im Tal. Daher ist
Prostitution und Gewalt gegenüber Frauen sehr stark verbreitet.
Damit verbunden natürlich die ansteckenden Krankheiten wie Tripper,
Syphilis und HIV. Jeden Tag gibt es in den Minendörfern mehrere Todesfälle, da Schächte einstürzen. Es ist eine Art Russisch Roulette...
Nachdem wir ein wenig durch das Dorf gegangen sind, nehmen wir an der Messe teil. Die Schulkinder kommen in Schuluniform und bringen selbstverzierrte Kerzen mit. Der Gesang der Gemeinde ist schrecklich und es gibt, bis auf rhythmusloses Klatschen keine musikalische Begleitung. Paulino ist als Mensch sehr nett und unterhaltsam, aber in seinem Beruf ist er nicht am rechten Ort. Er führt die Messe mit wenig Elan und Motivation. Schnell, schnell was erzählen, segnen und Weihwasser verspritzen und Schluss... Hmm...?!? Als die Gemeinde das letzte Lied noch nicht fertig gesungen hat. Zieht er seinen Pfarrerschal aus, faltet ihn und schmeisst ihn lieblos auf den Altar. Ich muss mir einen kleinen Lachanfall verkneifen.
Er steckt uns gleich wieder ins Auto und wir fahren nochmal weiter in die Berge zu einem zweiten Dorf. Hier sollte er auch noch eine Messe halten, aber der Schlüssel von der Kirche ist nicht da. Ein wenig erfreut, läd er uns wieder in sein Auto und fährt zur grossen, offiziellen Mine "San Luis". Auf dem Weg dorthin sehen wir sehr arme Behausungen, meist nur bestehend aus Bambusmatten und Wellblechdach.
Überall stehen riesige Mahlsteine herum, mit diesen wird das abgebaute Gestein zermalmt und mit Quecksilber gespalten. Ja, Quecksilber! Da sträuben sich sogar bei mir die Haare. Dieses wird natürlich nicht nach EU-Normen entsorgt!.
Kurzerhand bekommen wir eine gratis Führung. Der heutige Chef ist sichtbar stolz, dass er so hohen Besuch aus Europa hat und präsentiert uns seinen Minenschacht. Hier wird vorallem Gold und Kupfer abgebaut. Neben diesen beiden Hauptsachen gibt es noch zahlreiche andere Mineralien, welche ausgefiltert werden.
Wir laufen, ausgestattet mit Lampen, tief in die Mine hinein. Der Minenarbeiter zeigt uns riesige Spalten im Fels, hier wurde eine Goldader abgebaut. Die Felsspalten sind mit Holzpfählen gestützt.
Eine riesige Goldader konnte nicht ganz abgebaut werden, da sonst der Schacht eingestützt wäre. Es ist unheimlich hier drin, aber auch interessant. Ich bin trotzdem froh als ich wieder das Tageslicht sehe. Paulino ist ebenso beeindruckt und sichtbar interessierter als an seiner Messe. Er entscheidet kurzerhand, dass es schon spät ist und lässt sie ausfallen. Wir fahren wieder zurück nach Acari. Das dauert ca. 2-3 Stunden. Nach dem Besuch im Minendorf bin ich geschockt unter welchen Umständen Menschen leben müssen. Es war ein trauriger Anblick.
Nachdem wir ein wenig durch das Dorf gegangen sind, nehmen wir an der Messe teil. Die Schulkinder kommen in Schuluniform und bringen selbstverzierrte Kerzen mit. Der Gesang der Gemeinde ist schrecklich und es gibt, bis auf rhythmusloses Klatschen keine musikalische Begleitung. Paulino ist als Mensch sehr nett und unterhaltsam, aber in seinem Beruf ist er nicht am rechten Ort. Er führt die Messe mit wenig Elan und Motivation. Schnell, schnell was erzählen, segnen und Weihwasser verspritzen und Schluss... Hmm...?!? Als die Gemeinde das letzte Lied noch nicht fertig gesungen hat. Zieht er seinen Pfarrerschal aus, faltet ihn und schmeisst ihn lieblos auf den Altar. Ich muss mir einen kleinen Lachanfall verkneifen.
Er steckt uns gleich wieder ins Auto und wir fahren nochmal weiter in die Berge zu einem zweiten Dorf. Hier sollte er auch noch eine Messe halten, aber der Schlüssel von der Kirche ist nicht da. Ein wenig erfreut, läd er uns wieder in sein Auto und fährt zur grossen, offiziellen Mine "San Luis". Auf dem Weg dorthin sehen wir sehr arme Behausungen, meist nur bestehend aus Bambusmatten und Wellblechdach.
Überall stehen riesige Mahlsteine herum, mit diesen wird das abgebaute Gestein zermalmt und mit Quecksilber gespalten. Ja, Quecksilber! Da sträuben sich sogar bei mir die Haare. Dieses wird natürlich nicht nach EU-Normen entsorgt!.
Kurzerhand bekommen wir eine gratis Führung. Der heutige Chef ist sichtbar stolz, dass er so hohen Besuch aus Europa hat und präsentiert uns seinen Minenschacht. Hier wird vorallem Gold und Kupfer abgebaut. Neben diesen beiden Hauptsachen gibt es noch zahlreiche andere Mineralien, welche ausgefiltert werden.
Wir laufen, ausgestattet mit Lampen, tief in die Mine hinein. Der Minenarbeiter zeigt uns riesige Spalten im Fels, hier wurde eine Goldader abgebaut. Die Felsspalten sind mit Holzpfählen gestützt.
Goldader |
Franzi, Jo u. Anne W. |
Eine riesige Goldader konnte nicht ganz abgebaut werden, da sonst der Schacht eingestützt wäre. Es ist unheimlich hier drin, aber auch interessant. Ich bin trotzdem froh als ich wieder das Tageslicht sehe. Paulino ist ebenso beeindruckt und sichtbar interessierter als an seiner Messe. Er entscheidet kurzerhand, dass es schon spät ist und lässt sie ausfallen. Wir fahren wieder zurück nach Acari. Das dauert ca. 2-3 Stunden. Nach dem Besuch im Minendorf bin ich geschockt unter welchen Umständen Menschen leben müssen. Es war ein trauriger Anblick.
Paulino- ein Pfarrer auf Abwegen |
Die nächsten beiden Tage verbringen wir ausschliesslich mit der Vorbereitung des Wochenendes. Erschwert wird die ganze Sache noch durch die endlosen Mittagspausen der Geschäfte, einschliesslich des Internetcafes und einem Stromausfall. Es ist auch nicht so einfach sich ein Geschenk zu überlegen, wenn man nicht weiss, was man am Ende der Welt alles kaufen kann. Somit zog sich Jo ins Internetcafe an den Computer zurück und wir Mädels gehen Shoppen. Unsere Bilanz nach einem halben Tag war etwas ernüchternd. Zwar hatten wir 5 Lebensmittelkörbe, als Geschenke, zusammen gestellt, aber noch keine „Verpackung“ gefunden.
nicht schlecht - oder? |
Mittlerweile wird mir das erste Mal klar unter welchen Bedingungen Anne und Felix hier arbeiten.
Am Freitag geht es am Abend ins das ca. 1 Stunde entfernte Lomas, direkt zum Meer.
Das Wochenende ist geprägt von Wiederholungskursen, Reanimationsübungen, einem Abschlussexamen, ein wenig Auflockerungssport, ein kleines Fest am Samstagabend mit Lagerfeuer und natürlich nicht zu vergessen: einige katholische Kirchenbesuche! Damit wäre mein Bedarf für den Rest meines Lebens wohl gedeckt ;-) . Alles in allem ein schönes Wochenende mit Weiterbildungszweck für die Promotoren. Leider sind von den 17 Promotoren nur 8 gekommen.
Abschlussexamen |
Pisco Sour - Limetten auspressen |
Paulino bei der Arbeit :-) |
Kinderbetreuung während der Messe |
Anne und Felix mit ihren Promotoren - Gratulation! |
Am Sonntagabend sind wir dann erst spät am Abend wieder zurück in Acari. Nach einer sehr kurzen Nacht, geht es am nächsten Morgen mit einem vollgepackten Landrover auf die Dörfer. Anne und Felix haben eine Abschlusstour geplant um alle Behandlungsräume einzuweihen und nochmals mit Medikamenten auszustatten.
In einen Landrover für vier Personen, fanden nach typisch peruanischen Verhältnissen, dann doch sieben Personen (Anne, Felix, Franzi, Caro, Ernesto, Andres und ich) mit unglaublich viel Material und Medikamenten Platz. Das Auto war bis unters Dach vollgestopft und gnadenlos überladen! Die Strasse ist sehr schlecht und zum Teil wirklich feinstes Offroad gewesen, inkl. einiger Flussdurchquerungen!
Wir schnallen die Rucksäcke (mit Medikamenten beladen) an und laufen los. Der Weg ist sehr sehr steinig, man muss sich konzentrieren um sich nicht die Gelenke zu verstauchen. An diesem Tag geht es mir nicht so besonders gut, ich habe wieder Morbus Peru (Durchfall) und fühle mich schwach auf den Beinen. Aber was mich nicht umbringt, macht mit stärker, also gehe ich mit. Total erledigt kommen wir 2:45h später im Dorf an. Ein letzter Check und letzte Instruktionen an Andres, dem Gesundheitshelfer, dann wird das Topico eingeweiht.
der am Weitesten entfernte Behandlungsraum von Andres |
Andres war übrigens an jeder Fortbildung von Anne und Felix. Und das obwohl er jedes Mal 24 km für den Hin- und Rückweg zu Fuss zurücklegen musste. Andres kann man alles fragen, er ist wie ein wandelndes Lexikon! Aber er ist nicht so der praktische Typ, wenn er mal etwas kreativ sein soll, dann ist er etwas überfordert. In seinem Dorf in Amaruyoc gibt es ausser den Fluss kein fliessend Wasser und keinen Strom. Aber dafür macht er einen sehr zufriedenen Eindruck und das ist bewundernswert!
Nach mehr als 2 Stunden begeben wir uns auf den Rückweg. Zum Glück habe ich noch einen Snickers dabei. Der gibt mir wieder etwas Kraft und Energie für den Rückweg. Erstaunlicherweise schaffen wir es mit dem Einbruch der Dunkelheit am Haus von Ernsto zu sein. Doch jetzt ist noch nicht Feierabend!
das zu Hause von Ernesto |
Das Topico von Ernesto wird auch gleich noch eingeweiht und letzte Instruktionen verteilt. Ganz spontan ernennt mich Ernesto zur 2ten "Patentante" seines Topicos. Meine Aufgabe war es ein wenig Weihwasser in die Ecken des Topicos zu spritzen. Wenn er wüsste, dass ich damit nicht so viel am Hut hab... Erst später erfahre ich, dass die Paten der Projekte fleissig Geld spenden sollten! Das hat mir niemand gesagt :-( Da ich ja im Vorhinein etwas Geld an Anne und Felix gespendet hatte, hab ich sicher hier auch etwas "bezahlt". Also keinen Grund für ein schlechtes Gewissen. Gegen 22 Uhr können wir uns dann in die Betten fallen lassen... aber bequem ist definitiv anders! Nach einer etwas unruhigen Nacht und einem neurotischen Esel vorm Fenster, klingelt am Morgen um 6 Uhr der Wecker. Der heutige Tag wird nochmal alles von uns verlangen. Wir werden insgesamt 6 Topicos einweihen und Instruktionen geben. In jedem Dorf rechnet Anne mit ca. 2 Stunden - als reine Zeit in den Dörfern = 12 h. Dazu kommt aber noch die Anfahrtszeit... Das wird ein laaaaaaanger Tag.
Hände waschen - Wasser sparen! |
Und
schon geht's weiter ins nächste Dorf. Keine 2 Stunden später steht
wieder ein voller Teller mit Reis und Kuhfleisch auf dem Tisch. Ich
verzichte dankend, alle anderen sind tapfer und stopfen es in sich
hinein.
Im gleichen Dorf wurde Felix zu einem Notfall gerufen. Ein älterer Herr hatte sich auf die Zunge gebissen. Soweit ja nichts schlimmes... Aber irgendwann in der Vergangenheit hat mal jemand erzählt, wenn Du Halsschmerzen hast, dann nimm Amoxicillin. Da das Logikgen auch hier nicht so verbreitet ist, wird gleich kombiniert: Schmerzen = Amoxicillin, aha ein Schmerzmittel also... Somit hat er sich eine Amoxicillin (ist ein Antibiotika) reingeschmissen. Da der gute Herr nicht wusste, dass er allergisch darauf ist, endete dies in einem Allergischen Schock. Wir finden einen schwitzenden, bleichen und schwachen Mann im Bett vor. Puls und Blutdruck sind noch o.k. Felix verabreicht ihm Kortison und Tavegyl. Dann ist der Besuch schon beendet. Eigentlich müsste man den Mann auf einer Intensivstation mindestens 24 Stunden überwachen und das Kortison muss wieder ausgeschlichen werden. Ob der Patient die Tabletten wirklich noch nach Anweisung nimmt, bleibt offen... Felix meinte nur, hier ist es so, entweder er schafft's oder er schafft's nicht... Echt hart, weil wir ja wissen, dass das gut zu behandeln ist. Nach ca. 1 Stunde geht es ihm wieder etwas besser. Hoffentlich nimmt er dieses vermeintliche "Schmerzmittel" nicht nocheinmal. Somit verlassen wir das Dorf wieder und meine Gedanken sind bei dem älteren Herrn...
Ca. 2 Stunden später: und weil es ja noch nicht genug zu Essen gab, gibt es im nächsten Dorf wieder einen reisigen Teller! Diesmal sind es Flusskrebse und Reis.
Dieser Tag ist für mich sehr anstrengend. Mein Spanisch ist bei weitem nicht ausreichend um alles zu verstehen und mein Magen-Darm gibt auch keine Ruhe. Ich bin müde, schwach und erschöpft.
Als wir dann im Dunkeln am letzten Topico in der Nähe von Acari ankommen, bin ich dankbar, das es bald vorbei ist... Zum Abschluss gibt es dann nochmal Meerschweinchen Pikante! :-)
Am Abend um 22 Uhr sind wir endlich wieder zurück in Acari und ich falle in einen tiefen Schlaf. Zum Glück können wir alle ausschlafen, dass haben wir auch bitter nötig - vor 10 Uhr bewegt sich nichts!!!
Im gleichen Dorf wurde Felix zu einem Notfall gerufen. Ein älterer Herr hatte sich auf die Zunge gebissen. Soweit ja nichts schlimmes... Aber irgendwann in der Vergangenheit hat mal jemand erzählt, wenn Du Halsschmerzen hast, dann nimm Amoxicillin. Da das Logikgen auch hier nicht so verbreitet ist, wird gleich kombiniert: Schmerzen = Amoxicillin, aha ein Schmerzmittel also... Somit hat er sich eine Amoxicillin (ist ein Antibiotika) reingeschmissen. Da der gute Herr nicht wusste, dass er allergisch darauf ist, endete dies in einem Allergischen Schock. Wir finden einen schwitzenden, bleichen und schwachen Mann im Bett vor. Puls und Blutdruck sind noch o.k. Felix verabreicht ihm Kortison und Tavegyl. Dann ist der Besuch schon beendet. Eigentlich müsste man den Mann auf einer Intensivstation mindestens 24 Stunden überwachen und das Kortison muss wieder ausgeschlichen werden. Ob der Patient die Tabletten wirklich noch nach Anweisung nimmt, bleibt offen... Felix meinte nur, hier ist es so, entweder er schafft's oder er schafft's nicht... Echt hart, weil wir ja wissen, dass das gut zu behandeln ist. Nach ca. 1 Stunde geht es ihm wieder etwas besser. Hoffentlich nimmt er dieses vermeintliche "Schmerzmittel" nicht nocheinmal. Somit verlassen wir das Dorf wieder und meine Gedanken sind bei dem älteren Herrn...
Ca. 2 Stunden später: und weil es ja noch nicht genug zu Essen gab, gibt es im nächsten Dorf wieder einen reisigen Teller! Diesmal sind es Flusskrebse und Reis.
Dieser Tag ist für mich sehr anstrengend. Mein Spanisch ist bei weitem nicht ausreichend um alles zu verstehen und mein Magen-Darm gibt auch keine Ruhe. Ich bin müde, schwach und erschöpft.
Als wir dann im Dunkeln am letzten Topico in der Nähe von Acari ankommen, bin ich dankbar, das es bald vorbei ist... Zum Abschluss gibt es dann nochmal Meerschweinchen Pikante! :-)
Am Abend um 22 Uhr sind wir endlich wieder zurück in Acari und ich falle in einen tiefen Schlaf. Zum Glück können wir alle ausschlafen, dass haben wir auch bitter nötig - vor 10 Uhr bewegt sich nichts!!!
Franzi
und Caro haben nun die Aufgabe, dass begonnene Projekt weiter zu
beaufsichtigen und zu leiten. Ich wünsche den beiden sehr sehr viel
Kraft, Ausdauer, Geduld und einen guten Magen(!) dafür. Aktuell leben sie in einem zwar
schönen renovierten Haus, leider aber ohne jegliche
Einrichtungsgegenstände und ohne fliessendes Wasser. Hoffentlich
wird das bald in Ordnung gebracht. Denkt daran ihr beiden: Täglich
den Juan anrufen und ihm richtig auf die Nüsse gehen! ;-) Dann
klappts auch mit dem Wasser! Alles Gute für euch! :-)
Falls jemand Interesse hat für dieses Projektes etwas zu spenden, könnt ihr gern mit mir Kontakt aufnehmen. Anne und Felix stehen mit Franzi und Caro weiterhin in Kontakt und können jede Hilfe gebrauchen um das Projekt weiterhin zu erhalten.
Falls jemand Interesse hat für dieses Projektes etwas zu spenden, könnt ihr gern mit mir Kontakt aufnehmen. Anne und Felix stehen mit Franzi und Caro weiterhin in Kontakt und können jede Hilfe gebrauchen um das Projekt weiterhin zu erhalten.
Nach
diesen wenigen Tagen hier in Acari habe ich den grössten Respekt vor
der Leistung, welche Anne und Felix in Peru erbracht haben. Die
Dankbarkeit der Promotoren war zu spüren und die ein oder andere
Träne wurde verdrückt. An unseren gemeinsamen Abenden hab ich ein Stück weit die Erleichterung
gespürt, als sie über die sinnlosen, teilweise wissentlichen
medizinischen Fehlentscheide mit mir geredet haben. Es tat den beiden
gut mal ihren Frust abzuladen und mal einfach nur zu reden.
Für
mich war die Erfahrung hier mit einem riesigen Kulturschock
verbunden. Ich habe mich nicht sehr wohl gefühlt in dieser Umgebung
und war mit der Situation der Leute auf den Dörfern überfordert.
Nicht zuletzt haben natürlich mein sehr mangelhaftes Spanisch, der
Morbus Peru und die einseitige Ernährung dazu beigetragen.
Ich
wünsche Anne und Felix, dass sie ihre Erlebnisse nicht als Last
mitnehmen, sondern als wertvolle Erfahrung aus der sie so viel lernen
und daran wachsen konnten. Nicht zuletzt haben sie ja sogar in Peru
(Cusco) geheiratet und das ist wohl das Wertvollste was sie mitnehmen
können – sich beide gemeinsam!!! Alles alles Gute für euch beide!
Neben Acari liegt die höchste Sanddüne (über 1000m hoch) der Welt. Also die Einwohner hier meinen, es ist die höchste reine Sanddüne - ohne Felsen unten drunter. Auf jeden Fall bin ich sicher der erste Besuch bei Anne, der nicht auf der Düne war. Vorwiegend lag es daran, dass ich in den letzten Woche genug gelaufen bin und ne Pause brauchte und am Schluss meines Besuch es einfach keine Zeit mehr gab. Naja, ist ja nicht so schlimm, der Anblick war auch sehr schön!
Neben Acari liegt die höchste Sanddüne (über 1000m hoch) der Welt. Also die Einwohner hier meinen, es ist die höchste reine Sanddüne - ohne Felsen unten drunter. Auf jeden Fall bin ich sicher der erste Besuch bei Anne, der nicht auf der Düne war. Vorwiegend lag es daran, dass ich in den letzten Woche genug gelaufen bin und ne Pause brauchte und am Schluss meines Besuch es einfach keine Zeit mehr gab. Naja, ist ja nicht so schlimm, der Anblick war auch sehr schön!
Nach
10 Tagen verlasse ich Acari und fahre weiter nach Arequipa. Erstmal
brauche ich ein paar Tage um das Erlebte zu verarbeiten und mir zu
überlegen wie meine Reise weitergehen soll.
Es bleibt spannend!
Liebe Grüsse
Mokie
Es bleibt spannend!
Liebe Grüsse
Mokie
Beate, das ist ein wahnsinnig spannender, augenöffnender Bericht, DANKE dir! ursi*
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