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Mittwoch, 4. September 2013

Nazca-Linien

18. / 19.08.2013

die mystischen Nazca-Linien

Um 5 Uhr am Morgen komme ich in Lima an. Unglaublich, aber der Bus ist eine ganze Stunde zu früh. Kein Wunder, so wie der Fahrer gerast ist...!
Der Busbahnhof ist verwaist und ich warte auf meinen Anschlussbus. Keine 10 min später steigen zwei Deutsche aus einem Taxi. Wir unterhalten uns sehr nett, einige Minuten später, wieder zwei Deutsche. Sie gesellen sich zu uns. Jo und Anne W. erzählen, dass sie gerade gelandet sind und nun mit dem Bus nach Nazca zu fahren um dann eine Freundin, welche in der Nähe lebt, zu besuchen. Ich frage dann "und sie reist nicht zu fällig Anfang September wieder zurück?" Und sie lachen und meinen: JA! "Und die Freundin heisst nicht zufällig Anne?" Doch! Wie lustig, Anne hatte mir schon geschrieben, dass noch zwei Freunde sie besuchen werden. Das wir uns aber schon in Lima zufällig über den Weg laufen, ist echt mega lustig. Nichtsdestotrotz haben wir unterschiedliche Busse gebucht und sehen uns daher erst bei Anne wieder. Ich sage ihnen noch, dass ich erst einen Zwischenstopp in Nazca mache und über die Linien fliegen werde.

Am Nachmittag komme ich in Nazca an. Ich checke im günstigsten Hostal ein und treffe zufällig Sharon und David wieder. Lustig, wir hatten uns erst vor ein paar Tagen in Huaraz verabschiedet. Wir buchen gemeinsam den Flug über die Linien für den nächsten Tag. Heute geht es mir eigentlich gar nicht so gut, ich habe Durchfall! Es hat schon in Huaraz angefangen und es wird nicht besser. Eigentlich hatte ich es auf die Höhe schoben, aber dem ist wohl nicht so. Abends bestelle ich mir eine Suppe und Kartoffelbrei! Da ich ja in Peru bin, gibt es auch anstelle des Kartoffelmus eine Kartoffelsuppe. Zwei Suppen, dass ist definitiv zu viel. Aber da ja auch hier das Logikgen bei den Einheimischen fehlt, bringt mit die Servierdüse gleich zwei riesige Teller Suppe! Hm... ?!?

Am Abend besuche ich das im Ort befindliche Planetarium. Hier erfahre ich einige interessante Sachen über Maria Reiche und ihr Leben, den eventuellen Zusammenhang der Linien aus astronomischer Sicht und einige wichtige Details über die Bilder die ich morgen aus dem Flieger bewundern kann.


"Die Figuren in der Wüste wurden gezeichnet um von oben betrachtet zu werden." 
 Zitat: Maria Reiche
  
der Affe

Die Nazca-Linien, oft auch Nasca-Linien geschrieben, sind riesige Scharrbilder (Geoglyphen) in der Wüste bei Nazca und Palpa in Peru. Benannt sind die Linien, die Wüste und die Kultur nach der unweit der Ebene liegenden Stadt Nazca. Die Nazca-Ebene zeigt auf einer Fläche von 500 km² schnurgerade, bis zu 20 km lange Linien, Dreiecke und trapezförmige Flächen sowie Figuren mit einer Größe von zehn bis mehreren hundert Metern, z. B. Abbilder von Menschen, Affen, Vögeln und Walen. Oft sind die figurbildenden Linien nur wenige Zentimeter tief. Durch die enorme Größe sind sie nur aus großer Entfernung zu erkennen, zum Beispiel aus Flugzeugen.  (...) Weltweit bekannt wurden sie nach 1949 durch die Arbeit der Deutschen Maria Reiche, die sich, seit sie zum ersten Mal 1941 die Linien studierte, bis zu ihrem Lebensende 1998 unermüdlich für Schutz und Erhalt dieser Wüstenfiguren einsetzte und sich um deren Interpretation bemühte. Viele der Figuren sind durch Fuß- und Autospuren zerstört worden. Erst durch die Initiative Reiches ergriff die peruanische Regierung Maßnahmen, um eine weitere Zerstörung zu verhindern. Auf Maria Reiches Betreiben hin wurden die Geoglyphen 1994 von der UNESCO als „Linien und Bodenzeichnungen von Nasca und Pampa de Jumana“ zum Weltkulturerbe erklärt.  (Quelle: Wikipedia)

Wer Interesse hat, über diese Linien mehr zu erfahren, kann unter diesem Link www.maria-reiche.de sehr viele interessante Informationen nachlesen. Im 2005 ist eine Biographie von der unermüdlichen Forscherin aus Dresden erschienen: "Das Bilderbuch der Wüste - Maria Reiche und die Bodenzeichnungen von Nasca"  (mitteldeutscher Verlag) Der weltbekannte Überlebenskünstler Rüdiger Nehberg hat das Vorwort dazu geschrieben, das ist im PDF Format hier nach zu lesen. 

Am nächsten Tag steht der Flug an. Zu Sicherheit nehme ich eine Tablette vor dem Flug, da von spektakulären Flugmanövern die Rede ist. Bisher war jeden ziemlich schlecht nach dem Flug. Der Pilot fliegt immer zweimal über die Bilder, dass auch jede Seite einen sehr guten Blick darauf hat. Mittags um 10:30 Uhr geht los. Wir heben ab und der Flug ist erstaunlich ruhig. Aufkommende Windböen (meistens ab Mittag) fördern noch zusätzlich die aufkommende Übelkeit – bei uns zum Glück nicht. Dann sagt der Co-Pilot, das wir das erste Bild schon sehen können – der Wal. Es ist nicht so einfach die Bilder im Sand zu erkennen. Die Sonne steht fast senkrecht über uns und der Kontrast ist nicht so stark. Wenn man aber das erste Bild gesehen hat, weiss man ungefähr nach was man suchen muss! Die Bilder sind riesig und sehr akorat! Es ist hat sich echt gelohnt, darüber zu fliegen. 

Wenn man die Bilder genau betrachtet, kann man erkennen, dass sie nur aus einer Linie bestehen. Sie hat einen Anfang und ein Ende. Wirklich erstaunlich was die Menschen damals erschaffen haben. Und wenn man bedenkt, sie haben nie die Bilder von oben anschauen können. Ein wahrhaftiges Rätsel, warum sie sie dann so gross gemacht haben!



der Wal
der Astronaut
der Hund
der Kolibri
der Condor
der Reiher

die Spirale

die Spinne

































Baum und Hände

der Papagei









Als ich um 16 Uhr bei der Bushaltestelle für den Bus nach Acari ankomme, stehen auch Jo und Anne W. dort. Was für ein Zufall schon wieder! Sie haben sich entschieden auch noch über die Linien zu fliegen und erst heute zur Anne weiterzureisen. Schön, wir fahren gemeinsam mit dem Bus nach Acari. Als wir am Hauptplatz gegen 19 Uhr aussteigen, steigen auch Anne und Felix aus dem Landrover. Die Freude ist gross, auch wenn sie eben von einem langen Arbeitstag zurück kommen. Mit im Schlepptau haben sie die beiden neuen Voluntäre Franzi und Caro. Die beiden 18-jährigen Deutschen möchten das Projekt von Anne und Felix weiterhin überwachen und leiten. Jo, Anne W. und ich lassen uns im besten Hostal des Dörfchens nieder. Abends gehen wir gemeinsam essen und es werden die ersten Details besprochen, was nun so auf uns zu kommt. Ausserdem diagnostiziert Dr. Felix bei mir den Morbus Peru (Durchfall, a.G. der hygienischen Verhältnissen in den peruanischen Küchen...!?!) und verschreibt mir mal gleich für ein paar Tage ein Antibiotikum! Willkommen in Peru!

Im nächsten Bericht beschreibe ich meine Eindrücke und Erlebnisse vom Leben in und rund um Acari und  was hinter dem Entwicklungshilfeprojekt von Anne und Felix steckt.

Grüsse vom kleinen Scheisser :-)
Mokie 

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