18. / 19.08.2013
die mystischen Nazca-Linien
Um 5
Uhr am Morgen komme ich in Lima an. Unglaublich, aber der Bus ist
eine ganze Stunde zu früh. Kein Wunder, so wie der Fahrer gerast
ist...!
Der
Busbahnhof ist verwaist und ich warte auf meinen Anschlussbus. Keine
10 min später steigen zwei Deutsche aus einem Taxi. Wir unterhalten
uns sehr nett, einige Minuten später, wieder zwei Deutsche. Sie
gesellen sich zu uns. Jo und Anne W. erzählen, dass sie gerade
gelandet sind und nun mit dem Bus nach Nazca zu fahren um dann eine
Freundin, welche in der Nähe lebt, zu besuchen. Ich frage dann "und
sie reist nicht zu fällig Anfang September wieder zurück?" Und sie
lachen und meinen: JA! "Und die Freundin heisst nicht zufällig Anne?"
Doch! Wie lustig, Anne hatte mir schon geschrieben, dass noch zwei
Freunde sie besuchen werden. Das wir uns aber schon in Lima zufällig
über den Weg laufen, ist echt mega lustig. Nichtsdestotrotz haben
wir unterschiedliche Busse gebucht und sehen uns daher erst bei Anne
wieder. Ich sage ihnen noch, dass ich erst einen Zwischenstopp in
Nazca mache und über die Linien fliegen werde.
Am
Nachmittag komme ich in Nazca an. Ich checke im günstigsten Hostal
ein und treffe zufällig Sharon und David wieder. Lustig, wir hatten
uns erst vor ein paar Tagen in Huaraz verabschiedet. Wir buchen
gemeinsam den Flug über die Linien für den nächsten Tag. Heute
geht es mir eigentlich gar nicht so gut, ich habe Durchfall! Es hat
schon in Huaraz angefangen und es wird nicht besser. Eigentlich hatte
ich es auf die Höhe schoben, aber dem ist wohl nicht so. Abends
bestelle ich mir eine Suppe und Kartoffelbrei! Da ich ja in Peru bin,
gibt es auch anstelle des Kartoffelmus eine Kartoffelsuppe. Zwei
Suppen, dass ist definitiv zu viel. Aber da ja auch hier das Logikgen
bei den Einheimischen fehlt, bringt mit die Servierdüse gleich zwei
riesige Teller Suppe! Hm... ?!?
Am Abend besuche ich das im Ort befindliche Planetarium. Hier erfahre ich einige interessante Sachen über Maria Reiche und ihr Leben, den eventuellen Zusammenhang der Linien aus astronomischer Sicht und einige wichtige Details über die Bilder die ich morgen aus dem Flieger bewundern kann.
"Die Figuren in der Wüste wurden gezeichnet um von oben betrachtet zu werden."
Zitat: Maria Reiche
|
der Affe |
Die Nazca-Linien, oft auch Nasca-Linien geschrieben, sind riesige Scharrbilder (Geoglyphen) in der Wüste bei Nazca und Palpa in Peru. Benannt sind die Linien, die Wüste und die Kultur nach der unweit der Ebene liegenden Stadt Nazca. Die Nazca-Ebene zeigt auf einer Fläche von 500 km² schnurgerade, bis zu 20 km lange Linien, Dreiecke und trapezförmige
Flächen sowie Figuren mit einer Größe von zehn bis mehreren hundert
Metern, z. B. Abbilder von Menschen, Affen, Vögeln und Walen. Oft sind
die figurbildenden Linien nur wenige Zentimeter tief. Durch die enorme
Größe sind sie nur aus großer Entfernung zu erkennen, zum Beispiel aus
Flugzeugen. (...) Weltweit bekannt wurden sie nach 1949 durch die Arbeit der Deutschen Maria Reiche,
die sich, seit sie zum ersten Mal 1941 die Linien studierte, bis zu
ihrem Lebensende 1998 unermüdlich für Schutz und Erhalt dieser
Wüstenfiguren einsetzte und sich um deren Interpretation bemühte. Viele
der Figuren sind durch Fuß- und Autospuren zerstört worden. Erst durch
die Initiative Reiches ergriff die peruanische Regierung Maßnahmen, um
eine weitere Zerstörung zu verhindern. Auf Maria Reiches Betreiben hin
wurden die Geoglyphen 1994 von der UNESCO als „Linien und Bodenzeichnungen von Nasca und Pampa de Jumana“ zum Weltkulturerbe erklärt. (Quelle: Wikipedia)
Wer Interesse hat, über diese Linien mehr zu erfahren, kann unter diesem Link www.maria-reiche.de sehr viele interessante Informationen nachlesen. Im 2005 ist eine Biographie von der unermüdlichen Forscherin aus Dresden erschienen: "Das Bilderbuch der Wüste - Maria Reiche und die Bodenzeichnungen von Nasca" (mitteldeutscher Verlag) Der weltbekannte Überlebenskünstler Rüdiger Nehberg hat das Vorwort dazu geschrieben, das ist im PDF Format hier nach zu lesen.
Am
nächsten Tag steht der Flug an. Zu Sicherheit nehme ich eine
Tablette vor dem Flug, da von spektakulären Flugmanövern die Rede
ist. Bisher war jeden ziemlich schlecht nach dem Flug. Der Pilot
fliegt immer zweimal über die Bilder, dass auch jede Seite einen
sehr guten Blick darauf hat. Mittags um 10:30 Uhr geht los. Wir heben
ab und der Flug ist erstaunlich ruhig. Aufkommende Windböen
(meistens ab Mittag) fördern noch zusätzlich die aufkommende
Übelkeit – bei uns zum Glück nicht. Dann sagt der Co-Pilot, das
wir das erste Bild schon sehen können – der Wal. Es ist nicht so
einfach die Bilder im Sand zu erkennen. Die Sonne steht fast
senkrecht über uns und der Kontrast ist nicht so stark. Wenn man
aber das erste Bild gesehen hat, weiss man ungefähr nach was man
suchen muss! Die Bilder sind riesig und sehr akorat! Es ist hat sich
echt gelohnt, darüber zu fliegen.
Wenn man die Bilder genau betrachtet, kann man erkennen, dass sie nur aus einer Linie bestehen. Sie hat einen Anfang und ein Ende. Wirklich erstaunlich was die Menschen damals erschaffen haben. Und wenn man bedenkt, sie haben nie die Bilder von oben anschauen können. Ein wahrhaftiges Rätsel, warum sie sie dann so gross gemacht haben!
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der Wal |
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der Astronaut |
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der Hund |
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der Kolibri |
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der Condor |
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der Reiher |
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die Spirale |
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die Spinne |
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Baum und Hände |
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der Papagei |
Als
ich um 16 Uhr bei der Bushaltestelle für den Bus nach Acari
ankomme, stehen auch Jo und Anne W. dort. Was für ein Zufall schon
wieder! Sie haben sich entschieden auch noch über die Linien zu
fliegen und erst heute zur Anne weiterzureisen. Schön, wir fahren
gemeinsam mit dem Bus nach Acari. Als wir am Hauptplatz gegen 19 Uhr aussteigen,
steigen auch Anne und Felix aus dem Landrover. Die Freude ist gross,
auch wenn sie eben von einem langen Arbeitstag zurück kommen. Mit im
Schlepptau haben sie die beiden neuen Voluntäre Franzi und Caro. Die
beiden 18-jährigen Deutschen möchten das Projekt von Anne und Felix
weiterhin überwachen und leiten. Jo, Anne W. und ich lassen uns im
besten Hostal des Dörfchens nieder. Abends gehen wir gemeinsam essen und
es werden die ersten Details besprochen, was nun so auf uns zu kommt. Ausserdem diagnostiziert Dr. Felix bei mir den Morbus Peru (Durchfall, a.G. der hygienischen Verhältnissen in den peruanischen Küchen...!?!) und verschreibt mir mal gleich für ein paar Tage ein Antibiotikum! Willkommen in Peru!
Im nächsten Bericht beschreibe ich meine Eindrücke und Erlebnisse vom Leben in und rund um Acari und was hinter dem Entwicklungshilfeprojekt von Anne und Felix steckt.
Grüsse vom kleinen Scheisser :-)
Mokie
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